Abschied und Neubeginn

Personeller Wechsel in der evangelischen Gesamtkirchengemeinde und im Kirchengemeindeamt Schweinfurt

Schweinfurt, 12. Mai 2012. In einem Gottesdienst in der St. Johanniskirche wurde der bisherige stellvertretende Geschäftsführer der Gesamtkirchenverwaltung Schweinfurt, zugleich der stellvertretende Leiter des Kirchengemeindeamts, Diakon Rüdiger Thiel, verabschiedet und sein Nachfolger, Verwaltungsoberinspektor Detlef Brands, eingeführt. Passend dazu stimmte die Gemeinde Kirchenlieder wie „In Gottes Namen fang ich an, was mir zu tun gebühret“ und „Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun und Werk in deinem Willen ruhn“ an.

Das Evangelisch-lutherische Kirchengemeindeamt (KGA) in der Friedenstraße, eines der größten in der Bayerischen Landeskirche, ist zuständig für die Verwaltung der vier Dekanatsbezirke Schweinfurt, Castell, Bad Neustadt und Rügheim mit 118 Rechtsträgern, darunter 96 Kirchengemeinden mit insgesamt 88.000 Gemeindegliedern, und für die Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS). Ferner kümmert es sich um fast 1000 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um 38 Kindergärten und um weit über 100 laufende Baumaßnahmen. Etwa 100000 Buchungen jährlich gehen über die Schreibtische der Gesamtkirchenverwaltungsstelle, deren Leiterin Dagmar Kohlmeyer ist.

Dekan Oliver Bruckmann legte ein Jesus-Gleichnis aus (Matthäus 13,44): Das Himmelreich gleiche einem Schatz, der aber verborgen in einem Acker liege. Diesen Schatz gelte es in alltäglicher Mühe zu finden. „Das Himmelreich ist nicht zu haben ohne die Mühe im Alltag!“ Da sich Gottes Wort unter den Bedingungen dieser Welt ereigne und deshalb auch die gesamte Kirche im Alltag lebe, bedürfe es guter Verwaltungsstrukturen. Beispielsweise müssen Sorge getragen werden um eine geheizte Kirche, um Rechnungen für Abendmahlsbrot und –wein, um die korrekte Pflege des Meldewesens, Fahrkostenabrechnungen, ordentliche Verträge, Arbeitssicherheit, vorbildliche Arbeitsbedingungen für MitarbeiterInnen oder um die Kita-Finanzen. Daher zeigte sich der Dekan froh darüber, „dass es das Kirchengemeindeamt gibt und auch auf diese Weise das Evangelium unter die Leute gebracht wird.“

Dann würdigte er die gut dreijährige Arbeit von Rüdiger Thiel seit dem 1. Januar 2009 (s. Archiv 2009/I, Nr. 8): Der Diakon war aus der kirchlichen Verwaltung gekommen und zuvor acht Jahre lang Geschäftsführer der Rummelsberger Brüderschaft gewesen. Thiel habe für die Gesamtkirchenverwaltung eine ganz große Entlastung bedeutet und rasch das Vertrauen der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Kirchenvorsteher erworben, - dies vor allem aufgrund seiner Kompetenz in Fragen des Bauwesens. Unschätzbar auch seine Abwicklung des Projektes Immobiliensicherung bei immerhin 320 kirchlichen Objekten! „Es war eine reiche Zeit mit Ihnen.“ Der Dekan sprach ihm dafür im Namen der Gesamtkirchengemeinde, der Dekanatsbezirke und der Gemeinden seinen Dank aus und wünschte ihm Gottes Segen für die neue Aufgabe: Mit Wirkung vom 21. Mai 2012 wird Thiel Leiter des Kirchengemeindeamtes und Geschäftsführer der Gesamtkirchenverwaltung Bayreuth.

Detlef Brands, den neuen stellvertretenden Leiter des hiesigen Kirchengemeindeamtes, zeichnet eine spannende Berufsbiographie aus: Unter anderem war er Zeitsoldat bei den Fallschirmspringern, dann bei der Bundesagentur für Arbeit für das Maßnahmenmanagement in der Arbeitsvermittlung zuständig. Zum 1. Juni 2012 wird er nun ins Kirchenbeamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen. Ihm wünschte der Dekan gutes Gelingen, persönliche Freude und in allem Gottes Segen.

Unter den 40 Gästen beim anschließenden Empfang im Martin-Luther-Haus waren insbesondere Mitarbeitende der Verwaltungsstelle, Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch etliche mit laufenden kirchlichen Baumaßnahmen betraute Architekten. GKV-Leiterin Dagmar Kohlmeyer würdigte ihren bisherigen Stellvertreter Thiel: Er habe „eine anständige Organisationsstruktur geschaffen“. Sein Nachfolger Brands sei aufgrund seiner vielseitigen Erfahrungen „ein Geschenk des Himmels“ und „ein Generalist“, der förmlich auf neue Aufgaben brenne.

Vom Nachbardekanat Neustadt/Saale sprach Dekan Dr. Gerhard Hausmann ein Grußwort unter Bezugnahme auf ein Bibelzitat (Markus 13,33): Die Zeit des Gehens wie Kommens sei da. Es liege in Gottes Hand, ob diese unsere Zeit eine gute Zeit sei. Am Ende bedankten sich der scheidende und der neue Mann für den Gottesdienst und die guten Wünsche. Thiel sprach von einer sehr intensiven Zeit in Schweinfurt, Brands bat um Vertrauen und Einarbeitungszeit.