Ein Genuss für die Ohren

Pfarrerinnen und Pfarrer des Dekanats luden wieder ein zum Ohrenschmaus

Bild des Benutzers Heiko Kuschel
Der Chor aus Pfarrerinnen und Pfarrern, die ihre musikalischen Fähigkeiten in den Dienst der Vesperkirche stellten

Zum fünften Mal findet die Vesperkirche Schweinfurt gerade statt, und zum fünften Mal luden Pfarrerinnen und Pfarrer zum Ohrenschmaus: Dem Benefizkonzert zur Unterstützung der Vesperkirche. Trotz Eisregens, der sicher etliche vom Kommen abhielt, war die Kirche wieder einmal gut gefüllt. Und wer kam, wurde nicht enttäuscht:

Die Pfarrerinnen und Pfarrer unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Andrea Balzer boten, wie schon in den vergangenen Jahren, ein abwechslungsreiches musikalisches Programm.
Zur Einstimmung spielte Andreas Duft eine Almande von Claude Gervaise für „Hümmelchen“ und Orgel. Die Töne des Dudelsack-ähnlichen Instruments aus der Renaissance wurden von der Orgel mit einem ähnlichen Register aufgegriffen, so dass zeitweise kaum zu unterscheiden war, welcher Ton von welchem Instrument stammte. Nach einer kurzen Überleitung sang der „kleine Chor“ der Pfarrerinnen und Pfarrer dann von der Orgelempore „Glory be to the father“ von Henry Purcell.

Dekan Bruckmann begrüßte die Gäste. Derzeit, so sagte er, gebe es viele Gründe, sich über Kirche zu ärgern. Doch ebenso auch Gründe, sich zu freuen. Die Vesperkirche sei so ein Grund: Ein Ort, an dem alle willkommen seien und zusammenhelfen. Auch dieses Benefizkonzert sei ein solcher ganz besonderer Moment.
Der Chor, inzwischen am Altar angekommen, stimmte daraufhin ein etwas neueres Lied an, wie überhaupt das Alter der vorgetragenen Chorstücke durch die Jahrhunderte immer jünger werden sollte: Johann Pachelbels bekannter „Kanon“ in einer Bearbeitung für vierstimmigen Chor.

Das Duo DuDett aus Schonungen mit Pfarrer Andreas Duft und Claudia Dettmar brachte mit „Gott wird Kind“ ein Lied aus der Feder von Andreas Duft zu Gehör, das bereits zum Golfkrieg 2001 geschrieben wurde, nun aber einen neuen, aktuelleren und wieder bewegenden Text bekommen hatte. Auch in „no frontiers“ von Jimmy McCarthy sang DuDett vom Traum von einer besseren Welt, in der es keine Grenzen gibt.

Fast 300 Jahre früher entstand die Sonate IV D-Dur für Violine und Klavier von Friedrich Händel, die Pfarrer Johannes Ziegler aus Schwebheim, begleitet von Andrea Balzer am Klavier, zu Gehör brachte. 

Citypfarrer Heiko Kuschel knüpfte an die nachdenklichen Songs von DuDett an: Bereits im Jahr 2015 hatte er einen neuen Text zum Adventslied „Es kommt ein Schiff geladen“ geschrieben, in dem er auf die Bootsflüchtlinge und ihre Not einging. Leider sei es immer noch nötig, dieses Lied zu singen.

Kammermusikalisch ging es daraufhin weiter mit Pfarrerin Grit Plößel (Niederwerrn, Querflöte), Dr. Wolfgang Weich (Christuskirche, Violine) und Pfarrerin Gisela Bruckmann (St. Johannis/St. Salvator, Klavier). Sie brachten die Sonata da chiesa op. 3/2 von Arcangelo Corelli zu Gehör

Pfarrer Andreas Duft (nun mit der Altblockflöte) und Andrea Balzer (Cembalo) spielten in flottem Tempo die bekannte Sonate F-Dur opus 1 Nr. 11 von Georg Friedrich Händel.
Etwas besinnlicher und ruhiger wurde es wieder, als der „kleine Chor“ den bekannten Choral „Wohl mir, dass ich Jesus habe“ von Johann Sebastian Bach sang. 

Das Trio aus Grit Plößel, Dr. Wolfgang Weich und Gisela Bruckmann spielte eine „Bagatelle“ von Josef Suk, spielerisch gar nicht so harmlos, wie der Titel vermuten ließ. Beim folgenden Stück „Die Könige“ von Peter Cornelius sang Grit Plößel souverän eine Solostimme zum vierstimmigen Chor. Nach einem zu Herzen gehenden „Frühlingslied“ (Text: Andreas Duft, Melodie: Konrad König) forderte Andrea Balzer die anwesenden Gäste auf: „Jetzt sind Sie dran!“ Hunderte stimmten ein in den bekannten Choral „Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden“. 

Dekan Bruckmann bedankte sich bei allen Mitwirkenden und beschloss den Abend mit einem Segen. Mit „Hevenu schalom alejchem“ zog der Chor der Pfarrerinnen und Pfarrer zu großem Beifall der Zuschauer aus der Kirche aus.

Bereits zum fünften Mal: ein ausgesprochen gelungener, musikalischer Abend. Nahrung für die Ohren – ein echter Ohrenschmaus eben. Und angesichts der Spendenbereitschaft der Gäste (der Betrag wird an dieser Stelle noch nachgereicht) sicher wieder ein großer Beitrag zur Deckung der Kosten der Vesperkirche. 
Danke an alle Akteurinnen und Akteure sowie an alle Gäste!

Hier finden Sie die Berichte über die bisherigen "Ohrenschmäuse"