"Guten Morgen, lieber Gott"

Interreligiöses Buch im Evangelischen Dekanat präsentiert

Buchtitel

Schweinfurt, 26. Februar 2015. Besuch im Evangelischen Dekanat von Sorya Lippert, Schweinfurts zweiter Bürgermeisterin, und Jürgen Montag, Referent für Soziales, Jugend, Sport und Schulen. Sie überreichten Dekan Oliver Bruckmann symbolisch eines von zehn Bücherpaketen. Inhalt: jeweils zehn Exemplare des eben erschienenen Buches „Guten Morgen, lieber Gott“, Untertitel: „Religiöse Geschichten, Kindergebete, Bilder und Lieder für Kinder und Erwachsene. Mit Beiträgen aus fünf Religionen“. Herausgeber ist der Interreligiöse Gesprächskreis Schweinfurt. Vor allem Dr. Gabriele Lautenschläger, Beauftragte für Interreligiösen Dialog im Bistum Würzburg, war federführend an der Entstehung beteiligt. Unterstützung kam seitens des Interkulturellen Begegnungszentrums für Frauen (IBF) in Schweinfurt. Die Druckkosten trägt die Raspiller-Stiftung unter Vorsitz des Oberbürgermeisters; Jürgen Mittag ist Mitglied im Stiftungsvorstand.

An der Begegnung nahm auch die Dekanatsbeauftragte für Kindertagesstätten in Schweinfurt, Pfarrerin Christiana von Rotenhan / St. Lukas, teil. Denn die 100 Bücher sind zur kostenlosen Verteilung in den zehn evangelischen Kindergärten bestimmt und sollen vorzugsweise in Eltern-/Familienhände gelangen.

Das farbig bebilderte, leicht lesbare Buch im Umfang von etwa hundert Seiten stellt Judentum, Christentum, Islam sowie die Aleviten und Bahai vor: ihre Lehren, Bräuche, Festtage, Kochrezepte, Spiele, Lieder mit Noten und spezifische Gebete. Man müsse die Religionen auch spüren, riechen, schmecken, betonte Sorya Lippert.

Gefragt nach der Zielsetzung, antwortete sie: „So wie wir die Kinder erziehen, so sind sie dann auch. Sie sollen Toleranz entwickeln und einen bestimmten Geist leben.“ Oder wie im Vorwort zum Ausdruck gebracht: „Einüben von Umgangsweisen mit Fremdem […] zur Entwicklung von wechselseitiger Achtung, von Respekt und Anerkennung.“ Nur wer aus einer lebendigen religiösen Quelle schöpfe, könne auch von sich absehen und lernen, andere zu verstehen. Dekan Bruckmann wies auf die Bedeutung der „sozialen Primärform Familie“ hin, wo dies Kinder ganzheitlich erfahren und lernen dürfen. Denn das Buch ersetze nicht deren innere Beteiligung.

Pfarrerin von Rotenhan regte an, es möglichst bald in weitere Sprachen, etwa Türkisch, zu übersetzen, denn viele Eltern hätten einen anderen Sprachhintergrund. Auch die Angehörigen anderer Religionen sollten das Christentum verstehen können. Darüber hinaus sei es aber genauso für KiTa-Mitarbeitende empfehlenswert.

Das Buch mit einer Erstauflage von 900 Exemplaren soll in ganz Unterfranken vertrieben werden.