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Liebe Hörerinnen und Hörer!
Unsere Welt ist ganz schön kompliziert. Um sie etwas zu vereinfachen, nutzen wir oft Floskeln, über die wir gar nicht mehr nachdenken. Aber sie geben uns irgendwie die Sicherheit, dass das alles schon so stimmen wird. Gerade beim Reden über den Glauben ist das manchmal wirklich krass, auch ich erwische mich immer wieder dabei.
Fangen wir heute doch mal an mit: Gott. Was heißt das eigentlich? „Jenes höhere Wesen, das wir verehren“. Oder „Gott ist die Liebe“, so die Bibel. Oder vielleicht nur irgend eine ferne Kraft.
Manche schreiben Gott versuchsweise mit einem Sternchen statt dem o. Das bringt natürlich alle Gegner des Genderns auf die Palme, aber wenn Sie den Ärger mal beseiteschieben, finde ich die Idee gar nicht schlecht. Denn: Gott ist kein alter, weißhaariger Mann. Aber auch keine Frau. Was dann? Vielleicht – eine liebevolle Kraft, die mich umgibt und mich niemals fallen lässt?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute ein neues Wort finden – und darin Gott für sich entdecken.
Ihr Pfarrer Heiko Kuschel von der evangelischen Citykirche Schweinfurt.