In der Dunkelkammer Gottes

Datum: 

29.02.2016

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Selfie. Dieses Wort steht stellvertretend für die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Beim Selfie mache ich ein Foto von mir selbst und poste es wenige Sekunden später in den sozialen Netzwerken. Wissen Sie noch, wie lange es früher dauerte, bis man nach dem Knipsen endlich das Foto in den Händen hielt? Erst musste man den frischen Film in die Kamera legen. Dann wurde der vollgeknipste Film per Post verschickt – und in einer Dunkelkammer entwickelt. In diese Kammer durfte kein Licht kommen, da die Bilder sonst beschädigt worden wären. Das dauerte dann oft unglaublich lang…

Ist unsere Zeit wirklich schneller geworden? Im Bereich „Fotos“ ja. Doch: Die wirklich wichtigen Entwicklungen brauchen ihre Zeit. Es braucht Zeit ein selbständiger Mensch, ein guter Vater/eine gute Mutter oder auch ein guter Sportler zu werden. Solche Entwicklungen finden oft im Verborgenen statt. Manchmal kommt man sich dann so vor, als wäre man in einer Dunkelkammer. Die ersehnte Veränderung lässt auf sich warten. Doch genau diese Zeiten sind so wichtig für unsere Entwicklung als Menschen. Gott gebraucht gerade diese Zeiten um uns zu formen. Sind Sie gerade in einer „Dunkelkammerzeit“? Dann seien Sie doch gespannt, was Gott aus Ihnen in dieser Zeit machen will.

Johannes Michalik, Auferstehungskirche Schweinfurt