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Fachakademie aktuell

 

 

 

 Um dieses Objekt in der Friedenstraße 23 geht es

 Blick in eine typische Studentenbude: Alles muss raus!

 

Alles muss raus

Abbruch des evangelischen Wohnheims in der Friedenstraße

Schweinfurt. Am 10. Oktober 2012 wurde offiziell Abschied gefeiert. Noch einmal trafen sich frühere Lehrerinnen, Studierende, Hausdamen, Bedienstete sowie Mitarbeitende des Kirchengemeindeamtes und Mitglieder des Kuratoriums der Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt im Speisesaal und Aufenthaltsraum des Untergeschosses. Das ehemalige Wohnheim der evangelischen Fachakademie in der Schweinfurter Friedenstraße wird in Kürze abgerissen, um neue Räume für die Kirchenverwaltung zu schaffen.
1953 zusammen mit dem angrenzenden Evangelischen Gemeindehaus erbaut und Juni 1954 eröffnet, wurde es nach dem Vater der Inneren Mission „Johann-Hinrich-Wichernhaus“ genannt. Zunächst diente es als Jugendwohnheim „zur Sicherung der jungen Generation“. Es bot für auswärtige junge Arbeiter und Angestellte, aber auch für durch Vertreibung und Flucht Entwurzelte „eine echte Heimstatt für das fehlende Elternhaus“ und steuerte zugleich der Wohnungsnot im Nachkriegs-Schweinfurt, wie Dekan Oliver Bruckmann in einem nostalgischen Rückblick ausführte. Das für 80 Bewohner ausgelegte Haus stand allen 16- bis 25-Jährigen offen, egal welchen Beruf oder Religion sie hatten. Freilich lag dem ersten Heimleiterehepaar, Diakon Friedrich Linse mit Frau, die Förderung des geistlichen und seelischen Lebens dieser jungen Menschen am Herzen. 
Anfang der 60er Jahre - inzwischen waren die „Insassen“ (so Pressewortlaut) Lehrlinge, Betriebspraktikanten, Werk- und Ingenieurstudenten - machte das Wichernhaus Schlagzeilen: „Jugendwohnheim – kein Hotel!“ Evangelikale Kritiker fragten, was dort überhaupt noch evangelisch sei.
Nach seinem Umbau wurde dort 1965 das vierte bayerische Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminar samt Internat etabliert und der Gustav-Adolf-Kindergarten nahebei als Seminarkindergarten ausgewiesen. Nun war es, unter Mitträgerschaft des Pfadfinderinnen-Dienstes auf Schloss Schwanberg, ein Haus zur zweijährigen Ausbildung von 44 jungen Damen für ihren Dienst in 200 evangelischen Kindergärten ganz Ober- und Unterfrankens.
Daraus erwuchs 1968 die Fachschule für Sozialpädagogik, die 1972 staatliche Anerkennung fand. Nach ihrer Auslagerung in einen Neubau in der Geschwister-Scholl-Straße (1977) mit später erfolgter Umbenennung in „Fachakademie“ diente das Gebäude als deren Studentenwohnheim. 1980/1 wurde es für 1,2 Mio. Mark modernisiert: Aus den Lehrsälen entstanden Aufenthaltsräume.
Seit dieser Zeit bis auf den heutigen Tag war dort Käthe Kaiser maßgebliche Mitarbeiterin. Sie bereicherte mit ihren ganz persönlichen Erinnerungen die Abschiedsfeier und bedankte sich sogar für die Arbeit: Im Haus habe ein guter Geist geherrscht. Zuletzt nutzten es nur noch wenige Studierende anderer Fachrichtungen und Auszubildende.
Somit sei zwar eine Ära zu Ende gegangen, betonte der Dekan, aber die erinnerungswürdige Geschichte bleibe erhalten. Trotz der für manche schmerzlichen Zäsur: Wenigstens der ehemalige Wohnheimname „Johann Hinrich Wichern“ existiert weiter. Seit der Wiedereinweihung der generalsanierten Fachakademie für Sozialpädagogik der Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt am 5. Okt. 2012 trägt diese ihn nunmehr.

Vom 2. November bis zum 15. Dezember findet ein „Abriss-Flohmarkt“ in der Friedenstraße 23 statt (Do., Fr., 14.00-18.00 Uhr; Sa., 10.00-14.00 Uhr). Viele Schätze haben sich im Lauf der Jahre hier angesammelt, die nun gegen ein kleines Entgelt erwerbbar sind: vom Bauernschrank bis zum Nachtkästchen, von der Großkücheneinrichtung bis zur Kaffeemaschine, von der Toilettenschüssel bis zum Wasserhahn … Alles muss raus.

 

 

Dekan Oliver Bruckmann zum bevorstehenden Abriss: "Ein Schnitt in der Geschichte des Gebäudetraktes" 

Noch nicht abschließend geklärt: Was geschieht mit den Deckenfreskos von Hubert Distler (1919-2004)? Hier: Von der Sintflut nach Golgatha

 

 

Hörten aufmerksam zu: Verwaltungsoberinspektor Detlef Brands (Kirchengemeindeamt) und Stellvertretender GKV-Vorsitzender Pfr. Martin Schewe (Christuskirche)

Austausch zwischen GKV-Chefin Dagmar Kohlmeyer und den Kuratoriumsmitgliedern Pfr. Christian von Rotenhan u. Karlheinz Götz (beide St. Lukas)


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 So sah der alte Eingang aus!

 Nicht nur Farbwechsel: Der neue Eingang

 

 

Helle, freundliche Flure

 Blick in den Werkraum im Untergeschoss

 

Neues Outfit – neuer Name

Einweihung der „Johann-Hinrich-Wichern-Fachakademie für Sozialpädagogik der Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt“

Schweinfurt, 5. Okt. 2012. Dass ihr Name „ein bisschen lang“ sei, musste selbst Regionalbischof Christian Schmidt zugeben. Auch er nahm am Festakt zur Wiedereinweihung der vor 35 Jahren (1977) in Betrieb genommenen, nunmehr aber energetisch und generalsanierten Einrichtung teil.

Doch den ersten Auftritt hatte Johann Hinrich Wichern selbst – alias Peter Kuhn, laut Wikipedia „ein deutscher Karnevalist“ und „in der Schweinfurter Jugendhilfeeinrichtung ‚Haus Marienthal’ als Gruppenleiter einer heilpädagogischen Wohngruppe tätig“. Entsprechend kostümiert, spielte er in heiterer, hintersinniger Reimform auf Wicherns bekannte Einrichtung, das Rauhe Haus in Hamburg (1833), an, wobei er rau(h) als „ruppig, ungestüm“ definierte und meinte: „Auch die FAKS war sehr lang ein raues Haus.“ Es brauche heute mehr ErzieherInnen denn je, weil es um die Rettung unserer Kinder gehe. Doch könne man überhaupt junge Leute für diesen Beruf motivieren? Gerade weil uns die Jugend etwas wert sein müsse, gelte es auch die Mitarbeitenden gut zu bezahlen.

Ein volles Jahr – nur – habe die Umbauzeit gewährt, betonte Dekan Oliver Bruckmann in seiner Begrüßung der geladenen Gäste aus Kirche, Diensten und Werken, Politik, Wirtschaft, vor allem aus dem Bauwesen, außerdem etlicher Dozenten und Studenten. Nun könne man die Räume wieder in Gebrauch nehmen, wolle dies aber bewusst in gottesdienstlichem Rahmen tun.

Der Regionalbischof erinnerte ebenfalls an Wicherns Wirken, besonders an dessen viel beachtete Rede auf dem Kirchentag in Wittenberg 1848, die zur Gründung der Inneren Mission und Diakonie führte. Die Wiedereinweihung der Fachakademie sei ein großer Tag und Anlass, sich zu freuen und zu danken. Erzieherinnen und Erzieher bildeten eine wichtige Berufsgruppe, zumal Kinder – gleich nach Gott! – unser höchstes Gut seien. Dem Leben in Kitas, Horten und Heimen komme entscheidende Bedeutung bei.

Von daher legte OKR Schmidt seiner Predigt das Jesuswort „Lasst die Kinder zu mir kommen“ zugrunde: „Kinder sind unsere Vorbilder“ - und zwar dies deshalb, weil sie sich auf andere angewiesen wüssten, voller Vertrauen seien und einen beim Wort nähmen. Übertragen auf Gott: „Wir sind auf den Grund allen Lebens angewiesen und dürfen auf Gottes Wort vertrauen, das unverbrüchlich gilt.“ Am Ende wünschte Schmidt den FAKS-Mitarbeitenden, dass sie allezeit von Vertrauen, Demut, innerer Erfüllung und Glaubensüberzeugung durchdrungen sein mögen, und sprach ein Einweihungsgebet.

Noch einmal kam dann der Dekan auf den Umbau und die Kosten zu sprechen: 4,4 Mio Euro, wovon 2 Mio. aus Eigenmitteln, primär der Landeskirche, zu bestreiten seien, dass aber auch die Schulträgerin, nämlich die Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt (GKG), gefordert sei, wofür er ihrer Geschäftsführerin Dagmar Kohlmeyer großen Dank zollte. Die restlichen 2,2 Mio. würden von Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie der evang. Schulstiftung in Bayern aufgebracht. Ferner dankte der Dekan der Förderung durch die Regierung Unterfranken, deren Abteilungsdirektor Gustav Eirich seinerseits in seinem Grußwort allen gratulierte, die zum Neubau beigetragen hätten, und der Schulleitung sowie den Lehrkräften wünschte, das Bestmögliche für die Ausbildung der Studierenden zu erreichen. Schon John F. Kennedy habe gesagt: "Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung."

Schweinfurts OB Sebastian Remelé wies in seinem Wortbeitrag darauf hin, dass ab dem 1. August 2013 Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für ihre Kinder unter drei Jahren hätten, um auch aus dieser Perspektive die Notwendigkeit der Fachakademie zu unterstreichen. Außerdem sei er „als Christ froh, dass Sie hier im christlichen Glauben erziehen. Denn wir sind schon wieder Missionsland geworden.“ Die „Selbstsäkularisierung“ habe in Deutschland dramatische Ausmaße angenommen.

Architekt Christian Teichmann referierte die seit 2006 währenden Planungs-, Finanzierungs- und Umbauetappen und hob detailliert auf die Außen- wie Innensanierung ab: Der alten Grundstruktur sei ein zeitgemäßes Erscheinungsbild gegeben worden.

Hausherr und Fachakademieleiter Pfr. Matthias Weigart hatte das Schlusswort: „Fast alles ist ja schon gesagt worden“, meinte er und: „Gott sei Dank, dass fast alles fertig geworden ist.“ Noch einmal resümierte er, wie hautnah er den Umbau erlebt und wie er, an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit gekommen, die vollständige Auslagerung der Schule mit zwei Umzügen und dem Interimsquartier in der Montessori-Volksschule in der Cramerstraße organisiert und zusammen mit seinen Dozenten dort den Unterrichtsbetrieb am Laufen gehalten habe.

Ein Hausrundgang und das obligatorische Stehbüffet, ständig „nachgerüstet“ durch Studierende, rundeten die beiden Feierstunden ab. Jede und jeder konnte sich mit eigenen Augen von der modernen Ausstattung, „den didaktischen Erfordernissen angepasst“ (Dekan Bruckmann), überzeugen und somit einen „frischen, fröhlichen Eindruck“ gewinnen, der sich bestimmt als „Marketingvorteil“ erweisen wird (OB Remelé). Vielleicht bewahrheitet sich sogar das gesungene Lied: „Komm, wohn mit mir in diesem Haus […], wo der Himmel blüht.“

 

 

 Foto aus dem Jahr 1848? Johann Hinrich Wichern - überzeugend gespielt von Peter Kuhn

 Regionalbischof Christian Schmidt: Kinder seien unsere Vorbilder

 

 

Beim Fürbittengebet: Dekan mit Dozentinnen

 Konnte zu Recht stolz sein: Schulleiter Matthias Weigart

 

 

 Gruppenfoto im Foyer (v.l.): Stv. Landrat Paul Heuler, Architekt Christian Teichmann, GKG-Geschäftsführerin Dagmar Kohlmeyer, Dekan Oliver Bruckmann, Schulleiter Matthias Weigart, Regionalbischof Christian Schmidt u. Schweinfurts OB Sebastian Remelé

 OB Remele (l.) und Dekan Bruckmann (r.): Smalltalk mit Pfr. Stefan Stauch, dem Dekanats-Kindergarten-Beauftragten für den LK Schweinfurt  

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Aus der Presse zitiert:

Generalsanierung der Fachakademie

Fachakademie für Sozialpädagogik bis in den Herbst ausgelagert


Schweinfurt. Mit staatlicher Unterstützung aus dem zweiten Konjunkturpaket saniert die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt ihr Gebäude der Fachakademie für Sozialpädagogik in der Geschwister-Scholl-Straße 34. Seit Pfingsten 2011 sind die 300 Studierenden und 27 Lehrkräfte in die Cramer-Straße 24-26 ausgelagert. Wiedereinzug soll im Oktober sein.
 
Das Gerippe des 1977 am Ende der Geschwister-Scholl-Straße zusammen mit dem Schulzentrum Alfons-Goppel des Landkreises entstandenen Stahlbetonbaus bleibt. Ansonsten wird innen wie außen energetisch saniert. Die Baukosten summieren sich auf über drei Millionen Euro. Ein Schwerpunkt bei der Wärmedämmung sind die nach wie vor großen Fensterflächen, die komplett auszutauschen sind. Für die Fensterrahmen wurde Weißtanne ausgewählt. Das gleiche Holz kommt bei Innenverkleidungen zum Zuge und soll eine helle und freundliche Atmosphäre bescheren.
 
Neben dem ebenerdigen Eingang an der Rückfront des Hauses sorgen der neue Aufzug und die behindertengerechten Sanitäranlagen für die Einordnung als barrierefreier Schulbau. Bei den Baumaterialien wurden grundsätzlich Naturprodukte bevorzugt. Die alten Raumzuschnitte bleiben großteils. Bei der Einrichtung kommt zeitgemäße Technik zum Zuge. Neben den Kursräumen entstehen wieder mehrere Fachräume, etwa für Werken und Töpfern, für Musik und auch ein neuer PC-Raum. Eingerichtet werden eine Bibliothek und eine Küche für die Studierenden, die ganztags Unterricht haben.
 
Optisch aufgerüstet werden die Gänge, die bislang als Fluchtwege nicht zugestellt werden durften. Da künftig Balkone nicht nur das Äußere aufpeppen, sondern auch freie Fluchtwege bieten, können die großen Gänge im Gebäude vielfach genutzt werden. Sie werden Platz zum Aufenthalt, zum Lernen und für Ausstellungen bieten. Bereits verschwunden sind die Übergänge zum Schulzentrum des Landkreises. Dadurch entstehen neue Zimmer, die die Raumsituation an der Fachakademie entspannen werden.

(aus: Schweinfurt Tagblatt vom 18.2.2012; Text: Holger Laschka)

 

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Fachtag Kinderkrippe

an der Evang.-Luth. Fachakademie für Sozialpädagogik

   
Freude über die große Resonanz: Fachakademieleiter Pfr. Matthias Weigart                  Arbeit in Kleingruppen war ebenso angesagt wie ...

Schweinfurt, 15. Februar 2011. „Emotionale Entwicklung und mehr ...“: Unter diesem Motto stand der Fachtag Kinderkrippe an der Evang. Fachakademie, der einzigen Ausbildungsstätte für Erzieherinnen und Erzieher in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt.
Der Ausbau der Krippenplätze schreitet rasant voran. In vielen Kindertageseinrichtungen wird umgebaut oder angebaut, um den Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren zu decken. Das Investitionsprogramm der Bayerischen Staatsregierung unterstützt durch eine 70-prozentige Förderung für Baumaßnahmen diese Entwicklung. Die Bildung, Erziehung und Betreuung von unter Dreijährigen ist eine große Herausforderung für das pädagogische Personal. Das erklärt auch das große Interesse an dem Fachtag.
Das Auditorium der Fachakademie war bis auf den letzten Platz besetzt. 140 Erzieherinnen, Erzieher, Trägervertreter und Verantwortliche in der Jugendhilfeplanung waren gekommen, um sich fachlich weiterzubilden und auszutauschen.
Der Vormittag stand ganz unter dem Zeichen von Fachvorträgen. „Kleine Kinder – großer Anspruch! Qualitätskriterien für Tageseinrichtungen für Kinder unter drei Jahren“. Dies war einer von zwei Vorträgen, der von Frau Monika Wertfein vom Institut für Frühpädagogik in München gehalten wurde. Der Vortrag befasste sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen außerfamiliäre Tagesbetreuung in den ersten Lebensjahren gelingen kann, so dass alle Beteiligten einen Gewinn davon haben. Am Nachmittag konnten die Teilnehmer des Fachtages Workshops zu verschiedenen Themen der Krippenerziehung besuchen. Themen wie „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ oder „Spiel(t)räume für die Kleinsten“ lockten ebenso interessierte Erzieherinnen an, wie die Portfolioarbeit in der Kinderkrippe oder auch die Auseinandersetzung mit der Frage: „Wie spreche ich mit Krippenkindern?“ Eine ebenfalls große Resonanz fand der Workshop „Naturerfahrungen im Alltag vermitteln“. Geleitet wurden die Arbeitsgruppen von Erzieherinnen aus der Praxis und Referentinnen vom Evangelischen KITA–Verband Bayern.
Am Ende des Tages freuten sich alle Beteiligten über die vielen Anregungen und den lebendigen Austausch zwischen den Teilnehmern.

Text: Inge Krömmüller, Fotos: Evang. Fachakademie

   
                          ... kreatives Gestalten im Plenum Auch Dipl.-Sozialpädagogin Monika Hofmann, Sprachberaterin beim Evangelischen KITA-Verband Bayern, war mit von der Partie

 

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Strahlender Einzug: (v.l.) Senior Pfr. Dr. Weich, Pfr. Weigart, Dekan Bruckmann                           Selten so junges Publikum in St. Johannis
   
                                Einführungs- und Segnungsakt    Frau Krömmüller gibt ihrer Freude vollen Ausdruck

 

Wir sind nicht in einem Funkloch

Einführung von Matthias Weigart und Inge Krömmüller
an der evangelischen Fachakademie

Schweinfurt, 26. November 2009. Die St. Johanniskirche war zu nachmittäglicher Stunde beachtlich gut gefüllt – und zwar von überwiegend jungen Menschen: Studierenden der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik. Etliche von ihnen gestalteten – neben Günter Nürnberger an der Orgel – auch den Gottesdienst anlässlich der Einführung ihres neuen Leiters samt seiner Stellvertreterin musikalisch ansprechend aus. Pfarrer Matthias Weigart, zuvor der persönliche Referent des Regionalbischofs im Kirchenkreis Bayreuth, und Frau Inge Krömmüller, langjährige Mitarbeiterin und Dozentin an der Fachakademie, wurden offiziell, exakt 87 Tage nach ihrem Dienstantritt am 1. September, in ihr Amt eingeführt. Die Fachakademie in der Geschwister-Scholl-Straße steht in Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt.

In seinem geistlichen Wort griff Dekan Oliver Bruckmann angesichts der Bilderflut im modernen Medienzeitalter die Bilderthematik – Vorbilder, Leitbilder, Menschenbilder, Gottesbilder, die uns prägen -, auf. Er fragte, welches Bild denn eine kirchliche Bildungseinrichtung, die primär der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern diene, leiten müsse. Seine Antwort: „Unser Bild heißt Christus.“ Sein Bild solle in aller Fachpädagogik und –didaktik bildend sein. Denn wo Christus prägend sei, komme der Mensch als Gottes Ebenbild und Gegenüber in den Blick. Diesen Bildungsauftrag habe die Fachakademie zu fördern.

Nach vollzogener Segnungshandlung durch Dekan Bruckmann segnete Pfr. Weigart seinerseits Stellvertreterin Krömmüller für ihr neues Amt. Sodann stellte er in Form einer Zeichenhandlung zu seiner Predigt eine Antenne auf der Kanzel auf und interpretierte Jesu Seligpreisung der geistlich Armen, derer das Himmelreich sei (Matthäus 5,3), als: „Selig sind, die empfangsbereit sind, die ihre Antenne ausgefahren haben. Glücklich diejenigen, die etwas von Gott und dem Leben erwarten.“ Permanent sende und empfange Gott, was wir ihm senden. „Wir sind nicht in einem Funkloch.“ Weigart appellierte vor allem an die Studierenden, ihre geistigen Antennen auszurichten, um noch empfangsbereiter für Gottes Signale zu werden und daran mitzuwirken, dass auch andere Menschen glücklich leben können. „Unser Bemühen wird nicht vergeblich sein.“

Die Regierung von Unterfranken hatte Regierungsschuldirektor Matthias Paul zu einem Grußwort entsandt. Unter Zitierung der Fontane-Sentenz „Am Mute hängt der Erfolg“ gratulierte er dem neuen Fachakademieleiter, betonte aber, dass dieser wohl zunächst noch mehr als seine Studierenden lernen und sich einarbeiten müsse. Frau Krömmüllers Funktion sei die eines „Bindegliedes zwischen Schulleiter und Außenwelt“. Bürgermeister Otto Wirth wies seinerseits auf die bewährte traditionelle Verbindung zwischen Fachakademie und Stadt hin und stellte die Spannbreite der Tätigkeitsbereiche und Leistungsspektren der bereits 44 Jahre erprobten Ausbildungsinstitution heraus. Senior Pfr. Dr. Wolfgang Weich begrüßte den neuen Kollegen im Namen des erweiterten Pfarrkapitels des Dekanates Schweinfurt. Im Anschluss daran konnten sich die Gottesdienstbesucher an einem Imbiss mit Smalltalk erfreuen. “O happy day“: Die Rhythmen des Studierendenchores klangen noch lange nach.

 

 Gruppenbild mit Dame: (v.l.) Dekan Bruckmann, Bürgermeister Wirth, Frau Krömmüller, Pfr. Weigart, Reg.Schuldir. Paul

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Wenn Erster und Zweiter zusammen gehen:

Verabschiedung von Pfr. Rolf Roßteuscher und Herbert Rupp

Schweinfurt, Do., 30. Juli 2009. Rolf Roßteuscher hatte sieben Jahre lang, seit 2002, die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Fachakademie für Sozialpädagogik inne. Herbert Rupp war sein Stellvertreter. Ersterer kehrt zur pfarramtlichen Basis zurück und übernimmt die Pfarrstelle Niederfüllbach bei Coburg. Letzerer geht in den Ruhestand, bleibt aber der Fachakademie weiterhin als Lehrkraft erhalten. Studierende, Praktikantinnen und Praktikanten der Sozialpädagogik, "Ehemalige", die ihre Verbundenheit demonstrierten, Dozentinnen und Dozenten, Mitarbeitende und natürlich zahlreiche geladene Ehrengäste nahmen an der Feierstunde in der Geschwister-Scholl-Straße 34 teil. Vor beider offizieller Verabschiedung fand zunächst ein Gottesdienst zum Ende des Studienjahres 2008/09 mit Verabschiedung der Berufspraktikantinnen statt, kurzweilig ausgestaltet durch Performances der Studierenden. In seiner Predigt griff Pfr. Roßteuscher das Doppelbild vom "Fluss des Lebens" und "roten Faden" auf: Leben bedeute immer Veränderung, wozu Mut und Vertrauen gehörten. Was aber bilde den roten Faden unseres Lebens? Antwort: "die Begegnung mit dem unendlich liebenden Gott." Denn wo immer uns der Fluss des Lebens hinführe, sei Gott schon da als das Ziel auf dem Lebensweg. Persönlich erinnerte sich Roßteuscher an viele Begegnungen während seiner Zeit als FAKS-Leiter; diese werde er als etwas Kostbares festhalten. 

Dekan Oliver Bruckmann sprach im Namen der FAKS-Trägerin, der Evangelisch-Lutherischen Gesamtkirchengemeinde Schweinfurt: An der Akademie gelinge hervorragend Bildung bezogen auf den ganzen Menschen, auf seine Förderung, Entwicklung und Erziehung zu sozialer und diakonischer Verantwortung für und in der menschlichen Gesellschaft. Er charakterisierte Pfr. Roßteuscher, der das Fach Religionspädagogik unterrichtete, als "eine von Grund auf pädagogisch-theologisch denkende und handelnde Persönlichkeit". Der vormalige Pfarrer von Dittelbrunn (1992-2002) habe partnerschaftlichen Leitungsstil und eine seelsorgerlich geprägte Art des Umgangs mit anderen gezeigt und die Anliegen der Studierenden wertschätzend vertreten. Zum anderen würdigte Bruckmann Herbert Rupp als "Urgestein". Denn dieser habe schon seit April 1972 an der FAKS gelehrt und - zusammengenommen mit seiner Vordienstzeit - sein 40jähriges Dienstjubiläum begehen können. Neben seinen Unterrichtsfächern Praxis- und Methodenlehre sowie Literatur- und Medienpädagogik sei Rupp unter anderem Vertrauensdozent für die Studierenden, Mitglied der Lehrplankommission, Mitbegründer der OBA (Offene Behindertenarbeit) und Mitglied des Jugendhilfeausschusses gewesen.

Die FAKS-Mitarbeitervertretung zeichnete ebenfalls ein markantes Profil des bisherigen Leitungsduos: Rupp - zielstrebig, scharfsinnig, mit Biss; Roßteuscher - einfühlsam, ausgleichend, zuhörend. Unter vielen Grußrednern lobte Bürgermeister Otto Wirth die am christlichen Menschenbild orientierte Leitung der Fachakademie.  Anschließend servierten die Studierenden, die immer wieder mit schmissigen Songs für Auflockerung gesorgt hatten, Kaffee und Kuchen, Eis und kühle Getränke. Laut Dekan Bruckmann ist bereits für beide Stellen die Frage der Nachfolger entschieden.

   
Ehrenriege (v.l.):  Leitender Regierungsschuldirektor von Ufr. Norbert Kornder, Dekan Bruckmann, Pfr. Roßteucher, Herr Rupp mit Frau     Bürgermeister Wirth sagte vieles durch die Blume
   
    Nein, kein Regenguss, sondern eine beeindruckende Performance    Die Pfarrer von Rotenhan und Neunhoeffer hatten ihren Spaß dabei.

 

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