Liebe Hörerinnen und Hörer,

wir waren auf der Rückfahrt von einem Italienurlaub. Das Auto war recht vollgepackt. Auf dem Rücksitz saßen unsere drei kleinen Kinder. Keine drei Stunden mehr, dann würden wir zu Hause ankommen. Dann werden wir das Nötigste auspacken, die Kinder ins Bett bringen und den Abend bei einem Glas italienischem Rotwein aus unserem Urlaubsort ausklingen lassen.

Doch es kam anders. Kurz vor Straubing hatten wir einen Platten. Meine Frau hatte Mühe, die neugierigen Kinder hinter der Leitplanke zu halten. Es dauerte über eine Stunde, bis der Pannendienst kam. Meine Pläne für den restlichen Tag waren erst einmal geplatzt.

Als ich noch hinter dem Steuer unseres Autos saß, glaubte ich, alles fest im Griff zu haben. Ich gab Gas oder bremste, bog links oder rechts ab: Ich selbst bestimmte über meinen Weg.

Hinter der Leitplanke war ich plötzlich hilflos. Ich war auf die Hilfe anderer angewiesen. Jemand hatte mir ins Lenkrad gegriffen: Gott.

Für mich war das eine Lehre. Letztlich bestimmt Gott über meine Wege, und nicht ich selbst.

Im Jakobusbrief der Bibel bekommen wir ein hilfreiches Werkzeug an die Hand. Es ist der Halbsatz: „Wenn Gott der Herr es will, und wir am Leben sind, dann…“ - Diesen Halbsatz können wir vor all unsere Vorhaben setzen. Zum Beispiel: „Wenn Gott der Herr es will, und wir am Leben sind, dann…“ werden wir in knapp drei Stunden zu Hause sein und den Urlaubsabend gemütlich ausklingen lassen. ...dann werden wir dies oder das tun.

Ihr Pfarrer Robert Augustin, Hammelburg