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Einführung von Pfarrer Stefan Stauch

 

"Installation - das klingt ein bisschen wie Heizung"

   
       Kaiserwetter im kaiserlich freien Reichsdorf           Modernes Gemeindezentrum neben der Dreieinigkeitskirche

Sennfeld, 19. September 2010. Laut Installationsurkunde wird ihm die neue Stelle an der Dreieinigkeitskirche erst ab dem 1. Oktober übertragen. Aber Stefan Stauch ist schon da, nur einen Tag nach seiner Verabschiedung in Schney bei Lichtenfels, wo er neuneinhalb Jahre wirkte. Nun aber wollte er gerne – wie er bekundete - mit Frau Kerstin und Tochter Miriam vom Obermain ein Stück weiter mainabwärts und ist in Sennfeld hängen geblieben. „Wir sind gern gekommen!“
Das „ehemals“ vor dem Titel „kaiserlich freies Reichsdorf“ fiel bei der Selbstdarstellung seitens Kirchenvorstand und politischer Gemeinde praktisch unter den Tisch: Die traditionsreiche Gemeinde Sennfeld, „das Gemüsegärtlein am Main“, rühmte KV-Vertrauensfrau Elma Bandorf, die „charmante, attraktive, dem Modernen aufgeschlossene Wohngemeinde“ der Erste Bürgermeister und Hausorganist Emil Heinemann. Als Willkommensgruß lud er Pfr. Stauch zu einer Kutschfahrt durch nun beider Wirkungsstätte ein.
Stauch ist hier der 33. evangelische Pfarrer seit Einführung der Reformation. Das vor über einem Jahr verabschiedete Pfarrerehepaar Peiser zählte übrigens als Nr. 31 und 32. Dekan Oliver Bruckmann präsentierte mit spürbarer Erleichterung den Neuen: „Im Pfarrhaus ist wieder Leben. Die Verkündigung des Evangeliums geht in Sennfeld weiter.“ Stauch werde „den Faden weiterweben in der langen Geschichte der Verkündigung an diesem Ort“. Sodann stellte der Dekan einige Facetten des 42-Jährigen heraus: Sammler von (rund 500) Weißbiergläsern, Schalke 04-Fan (offenbar verstehe er etwas von Coaching), Eisenbahnliebhaber, der gerne mit seiner Gemeinde verreisen wolle; auch Notfallseelsorger, der - wie dann Bruno Haas, Sprecher der Ortsvereine, bekundete – zukünftig gerne bei der Freiwilligen Feuerwehr mitarbeiten könne.
Nach Sendung und Segnung hielt Pfr. Stauch seine Antrittspredigt über das Wort: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht (Feigheit), sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7). Obwohl man ihn vor der Nähe des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld, zumal aufgrund der soeben beschlossenen Laufzeitverlängerung, gewarnt habe, sei er ohne Furcht gekommen. Denn Gott wolle den Geist der Kraft schenken. „Das klingt nach Power. In der Gemeinde Sennfeld ist Dynamik drin.“ Auch sei Gott ein Gott der Liebe im Gegensatz zum Geist der Gewalt, „der selbst vor Schweinfurt nicht Halt macht.“ Stauchs Schlussappell: „Lasst uns Vertrauen haben in den Geist Gottes!“
Direkt an den von Kirchenchor, Sonnenstrahl- und Posaunenchor festlich ausgestalteten Gottesdienst schlossen sich zahlreiche Grußworte und der obligatorische Stehempfang an: Während eine Vertreterin der „abgebenden Gemeinde“ Schney melancholisch über den Abschied von der „nachhaltig beeindruckenden“ Persönlichkeit Stauch sprach, gab die „aufnehmende Gemeinde“ ihrer Freude über „möglichst viele gemeinsame Jahre“ Ausdruck. Stauchs katholischer Kollege Heinrich Knauer (Elisabethgemeinde) lobte die fest installierte Ökumene vor Ort. Grüße vom Pfarrkapitel überbrachte Senior Pfr. Dr. Wolfgang Weich, von Dekanat und Synode die Landessynodalin Renate Käser, von den Nachbargemeinden Schwebheim und Gochsheim Pfr. Stefan Bonawitz. Alle zeigten sich dankbar über die personelle Verstärkung im Dekanat und heilfroh über das Ende der 14-monatigen Vakanz. Pfr. Stauch offenbarte denn auch schon ein wenig sein zupackendes, hemdsärmeliges Wesen: „Installation – das klingt ein bisschen wie Heizung“. Man durfte erwartungsvoll schmunzeln.

   
Viele Kolleginnen und Kollegen begleiteten den Neuen auf seinem Weg: (vorn) Pfr.-Ehepaar (Roth-)Stumptner (Gochsheim), dahinter die Pfr.innen Plößel (Dittelbrunn) und Thelen (Maßbach). Dekan Oliver Bruckmann und Pfr. Stefan Bonawitz bei der Verlesung der Installationsurkunde
   
Dekan und Pfarrer mit den beiden Kirchenvorsteherinnen Heide Adler und Elma Bandorf   Kerstin und Stefan Stauch flankieren Bürgermeister Emil Heinemann

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Pfr. Stefan Stauch mit Familie (Foto: Archiv Gemeinde Sennfeld)

 

   
             Hier wohnt nun Familie Pfr. Stauch                            Ist dies nicht ein schmuckes Pfarrhaus?

Aus der Presse zitiert:

Der neue Pfarrer stellt sich vor

Sennfeld (ng). [...] "Im Glauben steckt etwas Fröhliches - denn Glauben schenkt Freude." Dies will Stauch beispielsweise mit "Gemeinde unterwegs" nahebringen. Dazu zählt er Mehrtagesfahrten zu den Luther-Stätten in den neuen Bundesländern oder "auf den Spuren des Kirchenmusikers Paul Gerhardt".

In der Jugendarbeit steht die Entwicklung eines Konzeptes für die Vermittlung von Religiosität und christlichem Glauben mit den noch zu findenden Mitarbeitern auf der Tagesordnung. Er stellt sich eine bunte Mischung von Angeboten wie Fahrradtour oder Fußballtournier vor. Beim Konfirmandenunterricht soll nicht die "sture Paukerei" im Mittelpunkt stehen. So wünscht sich Stauch zum Beispiel gemeinsame Fahrten mit dem Rad zum Besuch der Konfirmanden in den Nachbargemeinden. Um Kirche "greif- und erlebbar zu machen, will er gemeinsam mit den Vereinen Initiativen für "erlebnisorientierte Gottesdienste" entwickeln und auf diese Weise die ganze Gemeinde zusammenbringen. Dazu sollen auch die ökumenischen Aktivitäten in Absprache mit seinem katholischen Kollegen beitragen. [...] Für die bereits bestehenden Krabbel- und Kindergottesdienste stellt er sich Weiterführung und Vertiefung vor. [...]

Sennfeld biete all das, was sich auch seine Frau Kerstin und Tochter Miriam für die nächsten Jahre wünschen: ein sehr schönes Pfarrhaus, eine herrliche Kombination aus neu gestaltetem Gemeindehaus und Kirche, eine lebendige Kirchengemeinde, Naherholungsgebiete, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Autobahn- und Hauptbahnhofsnähe. [...]

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 17. Sept.2010, S. 30).

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Sennfeld. Die Vakanz der Pfarrstelle der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde ist beendet. Der 43-jährige Stefan Stauch, verheiratet und Vater einer fünfjährigen Tochter, wird voraussichtlich zum 1.Oktober seinen Dienst antreten.

In Oberfranken geboren und aufgewachsen, studierte er Theologie in Erlangen und absolvierte sein Lehr-Vikariat in Untersteinach bei Kulmbach. Hier trat er auch seine erste Pfarrstelle an. Seit neun Jahren wirkt er in der Kirchengemeinde Schney, bei Lichtenfels. Wenn Stauch nunmehr in das „geschichtsbewusste“ Sennfeld kommt, kann er auf seine Erfahrungen mit dem im historischen Ensemble von Schney liegenden, aus dem Jahr 1680 stammenden Pfarrhaus wie auch auf die um das Jahr 1840 entstandene St. Marien-Kirche verweisen.

Für seine neue Wirkungsstätte hat sich Pfarrer Stauch vorgenommen, den Menschen mit allen seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen. Darin sieht er auch das Ziel aller Aktivitäten. Dazu zählt er beispielsweise die angestrebten Kontakte mit Gemeindemitgliedern anlässlich von Geburtstagen oder am Krankenbett, auch mit Senioren. Als weitere Schwerpunkte nennt Stauch den evangelischen Kindergarten und die Jugendarbeit. Er verweist auf die vielfältigen musikalischen Klangkörper und will einen Versuch mit Taizé-Gesängen unternehmen, die er besonders schätzt.

Sehr aufgeschlossen zeigte er sich gegenüber dem geplanten ökumenischen Pilgerweg und den Pilgertagen. Er werde für die ökumenische Zusammenarbeit das Gespräch mit dem katholischen Pfarrer suchen. Als Beauftragter für die Notfallseelsorge in seinem bisherigen Dekanat sieht er darin auch im Dekanat Schweinfurt ein Betätigungsfeld. Der Pfarrer frönt einem ungewöhnlichen Hobby: Seine Sammlung an Weißbier-Gläsern zählt 400 Exemplare.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 15. Mai 2010; K. Vogel)

 

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