Leben auf den Abriss zu (Ewigkeit 1)

Datum: 

13.05.2013

Stichwörter: 

Vor einigen Wochen habe ich erfahren, dass es einen Förderverein gibt für unsere alte, zeitweise gar nicht so geliebte Schule: das Mozartgymnasium in Würzburg. Unser Abi-Jahrgang traf sich dort. Viele hatten sich 35 Jahre nicht mehr gesehen.

Eine Kunsthistorikerin führte uns durch das Gebäude.

Sie machte uns auf viele Schönheiten aufmerksam. Die hatte ich als Schülerin nicht einmal wahrgenommen - geschweige denn gewürdigt. Nun denke ich – genau wie die anderen: Kaum zu glauben, dass so etwas Bemerkenswertes abgerissen werden soll! Noch dazu wo es doch ein Teil unserer Jugend war!

Dabei haben wir uns in 53 Lebensjahren an das Loslassen und Vergehen schon gewöhnt: So mancher kostbare Lebenstraum war irgendwann ausgeträumt; ein Förderverein -zum Erhalt meiner Schönheit- hat sich noch nicht gegründet. Manches lohnt sich eben und manches nicht.

Um so tröstlicher finde ich, dass es im Neuen Testament heißt: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgerissen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.

Natürlich meint Paulus hier keine denkmalgeschützten Gebäude. Er meint uns, Gottes geliebte Menschen.

Unser Leben läuft auf den Abriss zu. Aber Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Damit macht Gott klar, dass er allen ein ewiges Leben bei sich geben wird, die sich das von ihm erbitten.

 

Einen schönen Tag wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Adelheid Augustin aus Hammelburg