Liebe Hörerinnen und Hörer!

Dankbar erzählt ein lieber Freund von seiner alten Lehrerin, die ihn durch manches Schuljahr nahezu getragen und ihn oft verteidigt habe, wenn er einmal wieder Ärger mit einem ihrer Kollegen hatte. Auch Jahre nach Ende der Schulzeit hat sie noch Anteil an seinem weiteren Werdegang genommen. Damals, so gibt er zu, sei er ziemlich faul gewesen, irgendwann hat sich das geändert und heute hat er eine leitende Stellung in der Kirche inne.

„Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid“, schreibt der Apostel Paulus. Erleuchtete Augen des Herzens sehen nicht zuerst die Defizite. Sie erkennen die Möglichkeiten, die in einem Menschen angelegt sind, sie entdecken im Zerbrochenen schon das Heile, im Kleinen das Große, im Schwachen die Kraft. Erleuchtete Augen des Herzens betrachten das Leben unter dem Vorzeichen der Hoffnung. Wie gut, wenn wir einander mit solchen Augen betrachten können, das verändert einzelne Menschen und auf Dauer vielleicht sogar die Welt.

Pfarrerin Barbara Renger, Schweinfurt St, Johannis