Aus der Presse: Schöpfer spielbarer Musik

Komponist und Kantor Gustav Gunsenheimer: 80 Jahre alt

Gustav Gunsenheimer mit Lebensgefährtin Mareike Unger (Mitte) u. Pfarrerin Gisela Bruckmann

Schweinfurt, 10. März 2014. Vor 55 Jahren hat Gustav Gunsenheimer seine erste Komposition veröffentlicht. Am heutigen Montag wird der Komponist, Chorleiter und Kantor der Lukaskirche am Hochfeld 80 Jahre alt. Was für auffällig viele betagte Musiker gilt, für Gunsenheimer gilt es auch: Er ist aktiv wie eh und je. Jährlich finden seine Konzertreihen „Musiktage am Hochfeld“ und „Musik um die Osterzeit“ in der Lukaskirche am Hochfeld statt. Mit dabei sind immer langjährige Weggefährten: der Fränkische Singkreis, ein Chor, den er 1962 gegründet hat, das Bamberger Streichquartett und prominente Solisten wie etwa der Geiger Wolfgang Forchert. [...]

1934 als Sohn fränkischer Eltern in Kunzendorf in Niederschlesien geboren, kam Gustav Gunsenheimer 1946 nach Franken. In Bamberg machte er 1954 Abitur und studierte dann für das Grundschullehramt. Nach einer ersten Stelle bei Bad Königshofen erhielt Gunsenheimer 1966 ein zweijähriges Stipendium des Freistaats für ein Studium am Carl-Orff-Institut des Mozarteums in Salzburg.

Die Aktivitäten von Gustav Gunsenheimer, seit 1983 Träger des Ehrentitels Kirchenmusikdirektor, sind nicht nur zahlreich, sondern allesamt langjährig. Ab 1973 hat er 30 Jahre lang die Bayerischen Sing- und Chorleiterwochen geleitet. 29 Jahre lang – bis 1997 – war er Dirigent des Oratorienchors Liederkranz. Seit 1969 ist er Kantor in St. Lukas, seit 1971 veranstaltet und bestreitet er dort die Musiktage und über 25 Jahre die Musik um die Osterzeit. Dazu engagiert sich Gunsenheimer in einer Fülle von Verbänden. Er war in der Lehrerfortbildung tätig und als Dozent an Fachakademie und Universität. Mit der Gunsenheimer-Vogt-Stiftung engagiert er sich für die musikalische Förderung junger Menschen.

Chöre, Solisten, Zupforchester, Posaunenchöre und Bläserensembles in ganz Deutschland singen und spielen seine Musik und wollen ihn bei Komponistenporträts dabei haben. Stolz ist er, dass nach wie vor Windsbacher Knabenchor oder Dresdner Kreuzchor seine Stücke singen. [...]

Unter seinen vielen Ehrungen sind Bundesverdienstkreuz, Stadtmedaille und die Plakette „Soli Dei Gloria“ des Landesverbands Evangelischer Kirchenchöre.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 10.3.2014, S. 27; Text: Matthias Wiedemann)