Die neu gewählte Dekanatssynode des Dekanatsbezirks Schweinfurt für die Jahre 2025-2031 wurde mit Gottesdienst und Wahlen eröffnet. Sie wird viele Veränderungen begleiten.


Schweinfurt. Mit einem festlichen Gottesdienst startete die neue Dekanatssynode, das „Kirchenparlament“ des Dekanats Schweinfurt, in ihre sechsjährige Amtszeit. Die Predigt wurde von der bisherigen Präsidin Anja Oberst-Beck, Pfarrer Wolfgang Weich und Pfarrer Heiko Kuschel gemeinsam gestaltet – mit einem augenzwinkernden Einstieg: der Geschichte von der „angebundenen Katze“. Sie erinnerte daran, wie leicht man in der Kirche an alten Gewohnheiten festhält, deren Ursprung längst vergessen ist. Und sie stellte die Frage: Was ist heute wirklich dran – loslassen oder neu festmachen?
Die drei machten Mut, in den kommenden Jahren beherzt Entscheidungen zu treffen, im Vertrauen darauf, dass Gottes Segen auch im Wandel spürbar bleibt. So wie einst Abraham gesegnet wurde, um selbst ein Segen zu sein, so solle auch die Synode wirken: mit klugen Ideen, mit Offenheit für Neues – und mit dem Blick darauf, was heute für die Menschen wichtig ist. Die „Katze“ wurde dabei zum Sinnbild für manche Entscheidung, deren gute Wirkung vielleicht erst in vielen Jahren sichtbar wird. Ein Bild, das die Sitzung über hinaus immer wieder aufgegriffen wurde.
Dekan Oliver Bruckmann verabschiedete darüber hinaus die bisherigen Dekanats-Frauenbeauftragten Ulrike Reckenberger und Heike Sporer sowie ihre Stellvertreterinnen Margit Seith und Heide Adler Anschließend führte er die neu gewählten Frauenbeauftragten in ihr Amt ein: Ulrike Reckenberger wurde für eine weitere Amtszeit gewählt, Edeltraut Dürr ist neu dazu gekommen.
Impuls zur Eröffnung der Synode
Zu Beginn der konstituierenden Sitzung nach dem Gottesdienst hielt Dekan Oliver Bruckmann ein Impulsreferat mit dem Titel „Transformator bin ich“. Darin benannte er die anstehenden Aufgaben der neuen Synode im Kontext tiefgreifender struktureller Veränderungen im Dekanatsbezirk Schweinfurt. In den vergangenen Jahren seien bereits bedeutende Schritte erfolgt – etwa die Bildung von sechs Planungsregionen, der Zusammenschluss von Kirchengemeinden zu größeren Pfarreien sowie die Etablierung gemeinsamer Kirchenvorstände.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem „finalen Warum“ – dem „Wozu?“: Bruckmann regte dazu an, Veränderungen nicht nur als Reaktion auf rückläufige Mitgliederzahlen und Ressourcen zu verstehen, sondern als Chance zur Neuausrichtung. Beispielhaft stellte er vier Felder vor, in denen bereits positive Entwicklungen sichtbar seien: die jugendgemäß und flexibel gestaltete regionale Jugend- und Konfirmandenarbeit, motivierende Prozesse in gemeinsamen Kirchenvorständen, die Bündelung der verschiedenen Seelsorgekonferenzen ebenso wie die effizientere Gestaltung der Ausbildung Ehrenamtlicher sowie Impulse aus Begegnungen mit den Waldensern in Italien und der Kirche der Böhmischen Brüder in Prag. Das gemeinsame Arbeiten und Teilen von Ressourcen im Sinne eines „Wir“ solle die Grundhaltung der Synode in der kommenden Amtszeit prägen.
Wahlen
Ins Präsidium (den Vorstand) wählte die Dekanatssynode die Ehrenamtlichen Anja Oberst-Beck (Sennfeld) und Markus Wüllerich (Obbach). Gemeinsam mit Dekan Bruckmann werden sie die Synodensitzungen leiten und sind auch Mitglied des Dekanatsausschusses.
In den Dekanatsausschuss, der zwischen den halbjährigen Synodentagungen die Geschäfte führt, wurden außerdem gewählt: Pfarrer Dr. Wolfgang Weich (Schweinfurt-Stadt) und Pfarrer Michael Greder (Bad Kissingen) und für die Ehrenamtlichen Sabine Triebel (Obereisenheim) und Alexandra Warmuth (Schweinfurt-Stadt). Stellvertretender Dekan Heiko Kuschel ist neben dem Präsidium automatisch Mitglied des Dekanatsausschusses, der immer mindestens doppelt so viele ehrenamtliche wie hauptamtliche Mitglieder haben muss. In seiner ersten Sitzung wird das Gremium weitere Mitglieder berufen, um Arbeitsfelder oder Regionen beteiligen zu können, die bei den Wahlen nicht berücksichtigt wurden; darunter muss mindestens eine Person unter 30 Jahre sein.
Nach diesen Berufungen sind dann sowohl Dekanatssynode als auch Dekanatsausschuss für die kommenden sechs Jahre und die Herausforderungen gut aufgestellt.