Noch mehr Engagement von Kirche und Diakonie für Flüchtlinge

Presseerklärung Asylsozialarbeit in der Region Schweinfurt aus Anlass des Besuchs der Regionalbischöfin Gisela Bornowski

Dekan Oliver Bruckmann, Regionalbischöfin Gisela Bornowski, DW-Vorstand Jochen Keßler-Rosa u. KASA-Leiter Uwe Kraus (v.r.). Foto: Bergler

Schweinfurt, 6.10.2014. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche wird den weiteren Ausbau der Asylsozialberatung in der Diakonie Schweinfurt „spürbar“ finanziell unterstützen.  Diese Zusage überbrachte die Regionalbischöfin für den Kirchenkreis Ansbach-Würzburg Gisela Bornowski bei ihrem Besuch in Schweinfurt. Der Leiter des Sozialen Dienstes Uwe Kraus, Diakonievorstand Pfarrer Jochen Keßler-Rosa und Dekan Oliver Bruckmann informierten sie dabei über die jüngsten Entwicklungen und die Planungen der Diakonie.  Bornowski interessierte sich dabei besonders für die tragischen Schicksale der Menschen, die Herrn Kraus und seinem Team täglich begegnen.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Schweinfurter Diakonie für die soziale Betreuung von Flüchtlingen aus der ganzen Welt in Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie im Landkreis Rhön-Grabfeld. „Wir konnten die Zahl der hauptamtlichen Asylsozialberater im Diakonischen Werk Schweinfurt von einem auf vier Sozialpädagogen erhöhen, um dem Anstieg der in der Region angekommenen Flüchtlinge  Rechnung zu tragen“, erläutert Jochen Keßler-Rosa. Nun stehe die Region Schweinfurt vor der Aufgabe, auch die Menschen in der geplanten Erstaufnahme-Einrichtung und der angekündigten Notaufnahme angemessen zu begleiten. Im Gespräch betont Uwe Kraus, dass die Aufgabe, die vielen neuen Flüchtlinge unterzubringen, bisher in der Region sehr gut bewältigt werde. Es gebe viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren; die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in der Stadt und den Landkreisen und der Bezirksregierung sei sehr gut, und auch die Unterbringung in kleineren dezentralen Einheiten habe sich sehr bewährt. Da werde viel gute Arbeit, vor allem in den Verwaltungen, die mit Wohnraumbeschaffung befasst sind, geleistet. 

Die aktuellen Probleme entstünden nicht in der Region sondern würden sich durch die fehlenden Kapazitäten in der Erstaufnahme ergeben. Wenn der Freistaat  Bayern nun endlich diese Lücke durch die geplante Einrichtung in Schweinfurt schließe, vereinfache dies die Betreuungsarbeit sehr.

Dafür wird es auch weitere Stellen für speziell qualifizierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter geben müssen. Die Finanzierung der Fachstellen erfolgt zu ca. 70 % aus Mitteln des Freistaates, die auf der Grundlage eines Betreuungsschlüssels von zunächst 1:150 Personen ausgereicht werden. (Das bedeutet eine  Beratungszeit pro Flüchtling von 13 – 14 Minuten pro Woche).  Aus Mitteln der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und der Diakonie werden derzeit etwa 25 % aller Kosten für die Asylsozialarbeit übernommen, darauf verweist Keßler-Rosa und dankt der Regionalbischöfin dafür. Die restlichen Kosten werden jährlich bei den Kommunen beantragt.

Dekan Bruckmann freut sich, dass Kirche und Diakonie gewappnet sind für die Betreuung von Flüchtlingen in der Erstaufnahme und in der geplanten Notaufnahmeeinrichtung auf den Kasernengeländen. Dabei wird auch das Engagement von vielen Ehrenamtlichen  benötigt. Er weist dazu auf die Fortbildungsveranstaltung der Ehrenamtsakademie am Montag, den  20. Oktober um 18:30 Uhr hin. Anmeldung und Information dazu über die Ehrenamtsakademie: Tel 09721 2087102.

         Pfarrer Jochen Keßler-Rosa

(Vorsitzender der Diakonie Schweinfurt)