Spannender Chorgesang

ConSonare in der Salvatorkirche

Was so alles geschieht in St. Salvator (Foto: Bergler)

Schweinfurt, St. Salvator, 22. Dez. 2013. Als leistungsstarker Kammerchor präsentierte sich das Vokalensemble „ConSonare“ am vierten Advent in der voll besetzten Salvatorkirche. Adventliche A-cappella-Musik vom Gregorianischen Choral bis hin zur klassischen Moderne stand auf dem anspruchsvollen Programm. Für das begeisterte Publikum Genuss pur und auch aufgrund der eingestreuten besinnlichen Texte eine ideale Einstimmung auf die bevorstehenden Weihnachtstage.

Gleich beim ersten Block zeigte sich das harmonische und achtsame Zusammenwirken von Chorleiter und Chor. Udo Baake saß auf der Empore an der Orgel und umrahmte mit Improvisationen über „Rorate coeli“ und „O Heiland reiß die Himmel auf“ den vom Chor gesungenen Hymnus nach gregorianischer Weise „Rorate coeli & Psalm 18“. Erhebend, wie klar verständlich und zielgerichtet dieser Choral durch den Kirchenraum strömte. Dabei führte der Chorleiter sein Ensemble auch über diese große Distanz nur mit Blickkontakt und mit wenigen, gezielt gesetzten Gesten.

Insgesamt hatte man den Eindruck, dass sich bei „ConSonare“ ausgebildete Stimmen zu einem Chor formieren. Trotzdem rückte sich niemand solistisch in den Vordergrund. Jeder verstand es, seine Stimme nahtlos in den Chorklang zu integrieren. Und das Klangergebnis war beeindruckend: ein präsenter, kräftiger Chorklang mit leicht metallenem Timbre. Genau richtig für Zoltan Kodalys „Veni, veni Emanuel“, für „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ von Michael Prätorius oder Johann Sebastian Bachs „Wachet auf“. Auch Georg Friedrich Händels beliebtes „Tochter Zion“ bekam seinen eigenen Glanz. Dagegen wurden Joseph Rheinbergers „Prope est dominus“, „Rorate coeli“ und „Ex Sion species“ in wärmere romantische Klänge gepackt. Hier spielte Udo Baake mit den facettenreichen klanglichen Möglichkeiten seines Kammerchores. Spannend.

Wenn Baake vor seinen Leuten steht, hat er mit unauffälligen Gesten und klarer Mimik sein Ensemble im Griff und führt es zu sängerischen und musikalischen Höchstleistungen. Auch extreme Stimmlagen waren für die 13 Akteure kein Problem. Beeindruckend sind neben dem konzentrierten Miteinander und den stets präzisen Einsätzen ein außergewöhnlich transparenter Chorklang, eine klare Artikulation und die Kondition eines jeden Einzelnen. [...] Stimmfrisch wie beim ersten Stück erklangen die Zugaben, voller Singfreude. Man hätte noch lange zuhören können. Herzlicher Applaus.

(aus: Schweinfurter Tagblatt vom 24.12.2013, S. 27; Text: Heike Aengenheyster-Blum)