30 Jahre dem Herrn den Weg bereitet – in der Verwaltung

Dagmar Kohlmeyer wurde nach 30 Jahren als Leiterin des Kirchengemeindeamts Schweinfurt verabschiedet und ihre Nachfolgerin Vera Schleyer in ihr Amt eingeführt

Bild des Benutzers Heiko Kuschel
von links: Vera Schleyer, Dekan Oliver Bruckmann, Dagmar Kohlmeyer

Das Evangelisch-Lutherische Kirchengemeindeamt Schweinfurt – zuständig auch für die Dekanatsbezirke Bad Neustadt an der Saale und Castell – hat nach 30 Jahren eine neue Leitung.

In einem Gottesdienst in der St. Johanniskirche am Nachmittag des 3. Advent verabschiedete Dekan Oliver Bruckmann die bisherige Leiterin Dagmar Kohlmeyer in den Ruhestand und begrüßte ihre Nachfolgerin Vera Schleyer.

Am 3. Advent sei das Thema des Sonntags: „Bereitet dem Herrn den Weg!“ Dazu gehöre auch, dass das, was die Kirche tut, eine gute Ordnung hat, dass Menschen gut aufgehoben sind und arbeiten können und natürlich, dass die anvertrauten Mittel gut verwaltet werden.

Fast genau 30 Jahre stand Kohlmeyer diesem Amt vor. Am 1.7.1991 übernahm sie nach einigen Monaten als Stellvertreterin die Leitung und Geschäftsführung der großen Behörde – in einer Zeit, in der eigentlich nur Männer Amtsleitungen innehatten und in einem Alter, in der ihr sicherlich viele die Aufgabe nicht zutrauten; noch dazu in einem der größten Kirchengemeindeämter in Bayern.

Sie überzeugte schnell durch ihre exzellente Fachkompetenz und ihr großes Engagement. So war sie eine Pionierin auch für Frauen in Führungsämtern.

In ihre lange Amtszeit fielen zahlreiche Veränderungen, die sie begleitete und moderierte: Die Einrichtung des Kindertagesstättenverbunds im Dekanat, der Neubau des Verwaltungsgebäudes. Sie war Geschäftsführerin der Fachakademie für Sozialpädagogik, Mitglied des Verwaltungsrats des Diakonischen Werks Schweinfurt und engagierte sich auch überregional für die Belange der Verwaltung, insbesondere durch die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft der Evang.-Luth. Kirchenverwaltungen in Bayern. „Dein Name ist bekannt in ganz Bayern“, so der Würzburger Kollege Joachim Laupenmühlen in seinem Grußwort.

„Bequemlichkeit war nicht Ihr Ding“, betonte Dekan Bruckmann in seiner Würdigung. Ihr ging es um gute und verantwortungsvolle Gestaltung, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen. Dafür sprach sie auch ohne Umschweife unangenehme Sachverhalte an, um sie zu einem guten Abschluss zu bringen. „Als Dekan habe ich von unserer Zusammenarbeit enorm profitiert. Es war mir eine Freude, ein Vergnügen, ein überaus großer Gewinn, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“

Dekan Bruckmann begrüßte auch die Nachfolgerin Vera Schleyer, die bereits zum 1.9.21 mit der Leitung und Geschäftsführung des großen Amtes beauftragt wurde. „Seitdem schlafe ich wieder etwas besser“, so Bruckmann. Schon seit 2017 ist Schleyer Mitarbeiterin in der Stabsstelle der Geschäftsführung. Sie habe sich durch Studium, Fort- und Weiterbildungen beharrlich weiterentwickelt und sei genau die richtige für die Stelle. Erste Entwicklungsprozesse in Richtung Familienfreundlichkeit der Arbeit laufen bereits.
Erleichtert zeigte sich Bruckmann auch darüber, dass die ebenfalls unbesetzte Stelle der Stellvertretung zum 1.3.22 mit Maximilian Hubmann besetzt werden kann.

Oberkirchenrat Prof. Dr. Hans-Peter Hübner, Leiter der zuständigen Abteilung E im Münchner Landeskirchenamt, hatte sich krankheitsbedingt entschuldigen lassen, bedankte sich aber in einem schriftlichen Grußwort für die außergewöhnliche Arbeit von Dagmar Kohlmeyer und betonte nochmals, welche Pionierin für Frauen in kirchlichen Leitungspositionen sie war. Er drückte seine Freude über die Neubesetzung durch Vera Schleyer aus, die für das Amt bestens vorbereitet sei.

Pandemiebedingt ohne Empfang, aber mit Gesprächen auf Abstand in der Kirche, endete der bewegende Gottesdienst. Die Dekanate Schweinfurt, Bad Neustadt/Saale und Castell sind  verwaltungsmäßig bestens aufgestellt für die Zukunft.