Die Kirchengemeinde Schweinfurt-Auferstehungskirche verabschiedete Pfarrer Harald Deininger mit einem festlichen Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest in den Ruhestand
„Ich bin wirklich froh, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben“, betonte Dekan Oliver Bruckmann in seiner Rede im Gottesdienst, bevor er Pfarrer Harald Deininger von allen Pflichten eines Pfarrers entband und ihn mit einem Segen in den Ruhestand verabschiedete.
Zwölf Jahre hatte Deininger in der Auferstehungskirche gewirkt. Seine berufsbegleitende Ausbildung zum geistlichen Begleiter, die er in der vorherigen Gemeinde Marktoberdorf absolviert hatte, kam ihm auch in Schweinfurt zugute: Ausgleichend konnte er zwischen volkskirchlichen und charismatischen Frömmigkeitstypen vermitteln und die Gemeinde zu einer neuen und lebendigen Einheit zusammenführen.
Die (vorerst?) letzte Predigt von Pfarrer Deiniger in der Auferstehungskirche drehte sich um das Vertrauen. Die Erzählung aus Matthäus 14, in der Jesus auf dem Wasser läuft, Petrus aber mangels Vertrauen beinahe im See versinkt, nahm er zum Anlass, zu betonen: „Der Weg mit Jesus ist nicht immer komfortabel, aber wir können mit Blick auf Jesus Schritt für Schritt gehen.“
Rückblickend auf seine Schweinfurter Zeit resümierte er: „All die Wellen aus der schwierigen Anfangszeit haben sich gelegt.“ Aber Vertrauen sei eben etwas Aktives, auch wenn es verführerisch sei, sich wie ein „nasser Sack“ zu verhalten, sich zurückzulehnen und fälschlicherweise darauf zu vertrauen, dass Jesus dann schon alle Dinge regeln würde. Diese „Nasser-Sack-Momente“ gebe es immer wieder, auch für den Weg der gesamten Kirche.
„Das Leben an der Hand von Jesus ist nicht immer ein Spaziergang. Aber wenn wir diese Hand nicht loslassen, können wir durch alle Stürme gehen“, schloss er seine Predigt, die von der Gemeinde spontan mit Applaus bedacht wurde.
Das anschließende Gemeindefest zeugte von der Lebendigkeit der Gemeinde. Viele blieben zum Essen, beteiligten sich an den Ständen und lauschten den zahlreichen Grußworten, die Deiningers Arbeit würdigten.
Harald Deininger selbst, der mit seiner Frau Sabine in den Augsburger Raum ziehen wird, zeigte sich besonders dankbar, dass sein Nachfolger schon feststeht und nahtlos weitermachen wird: Eine neue Regelung der bayerischen Landeskirche macht es möglich, dass der ehemalige Gemeindereferent Johannes Michalik, mit dem er die meiste Zeit gemeinsam gearbeitet hatte, zum 1. September die Stelle berufsgruppenübergreifend übertragen bekommt. Die Wogen sind geglättet, der Weg ist bereitet: „Es war ein Glücksfall, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben“, wie Dekan Bruckmann es ausdrückte.
Den Gottesdienst können Sie auch im Nachhinein auf dem Youtube-Kanal der Kirchengemeinde unter youtube.com/@ak-sw ansehen.