Die richtige Frequenz für Gott

Traditioneller Fronleichnamsgottesdienst auf dem Jahnsplatz

Schlicht und doch würdig: der geschmückte Altar vor der Sandbahn

Schweinfurt, Do. 31. Mai 2018. Seit 1948 gibt es ihn, den evangelischen Gottesdienst an Fronleichnam auf dem Jahnsplatz: kontinuierlich seit 70 Jahren durchgeführt. Bisher musste keiner wegen des Wetters ausfallen, betonte Diakon Norbert Holzheid, der seit zwanzig Jahren Cheforganisator ist und an Ort und Stelle für Sitzgelegenheiten und das technische Equipment sorgt.

Auch in diesem Jahr bot sich bei strahlendem Sonnenschein den rund 200 Besuchern von den Rängen aus ein herrliches Szenario über den weitläufigen Fußballrasen, umgeben von dichtem Laubwald, aus dem Vogelgezwitscher zu vernehmen war. “Geh, mein Herz, und suche Freud“; „Großer Gott, wir loben dich“ - passend zum Natursetting stimmte der evangelische Posaunenchor Schweinfurt unter Leitung von Wolfhart Berger diese und weitere Choräle an.

Heuer zeichnete die Auferstehungskirche am Bergl für die inhaltliche Gestaltung verantwortlich. Um das Lob des Schöpfergottes in Psalm 104, vorgetragen von Kirchenvorsteherin Katrin Borst, drehte sich die Ansprache von Pfarrer Harald Deininger: „Gott kann alles; nichts ist ihm unmöglich“ - dies habe er aus Kindermund gehört. Doch leider würden wir Gottes Macht und Hilfe nicht immer deutlich spüren. Trotz angeblicher Wundererfahrungen und Gebetserhörungen bleibe er ein verborgener Gott. Er lasse uns die Freiheit und Mündigkeit, ihn zu suchen, um sich dann auch finden zu lassen. Dazu müssten wir wie bei einem Radioprogramm unseren Sender nur auf die richtige Frequenz einstellen. Natürlich lasse sich Gott auch draußen in der Schöpfung entdecken, hinter den mannigfaltigen Formen und Farben der Natur. Doch letztlich „werden wir Gott nur da finden, wo wir ihn verloren haben, nämlich in unserem Inneren, in unserem Herzen.“ Deininger wünschte allen, immer neu den Blick auf Gottes Größe geschenkt zu erhalten. „Stellen Sie Ihr Radio auf den richtigen Sender!“

Am Ende des Beisammenseins in betont ökumenischer Verbundenheit stand der Dank insbesondere an den TV Jahn Schweinfurt 1895 und an die Waldgaststätte Jahn für ihre Treue und tatkräftige Unterstützung in den sieben Jahrzehnten.