Eine musikalische Teamplayerin

Pfarrerin Nadine Jung-Gleichmann tritt ihre neue Stelle in Sennfeld an

Bild des Benutzers Heiko Kuschel
Pfarrerin Jung-Gleichmann mit Ehemann Prof. Dr. Harald Jung

Das Pfarrhaus ist schon wohnlich eingerichtet, die Übergangszeit zwischen den zwei Pfarrstellen gut genutzt. Nur die Katzen dürfen noch nicht ins Freie, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt haben, wie Pfarrerin Jung-Gleichmann mit einem fröhlichen, offenen Lachen erklärt. Die Meerschweinchen dagegen haben vom Umzug vermutlich kaum etwas mitbekommen, ihr großer Käfig steht nun eben an einem anderen Ort.

Die zwei Jungs Jonathan (14) und Justus (7) haben auch die ersten Schultage schon hinter sich und fangen an, sich einzugewöhnen. Für Ehemann Prof. Dr. Harald Jung wird es dagegen etwas anstrengender: Er lehrt Ethik und Soziallehre an der Internationalen Hochschule Liebenzell, über 200 Kilometer entfernt. Doch auch er ist zuversichtlich, seine Lehrveranstaltungen auf zwei Tage in der Woche beschränken zu können – die übrige Forschungsarbeit ist für ihn auch im Home Office recht problemlos machbar.

Warum kam die Familie überhaupt aus Schönbrunn im Kreis Heidelberg ausgerechnet nach Sennfeld? Schließlich ist es für eine Pfarrerin gar nicht so einfach, aus einer Landeskirche – hier der badischen – in eine andere zu wechseln.

„Wir wollten gerne näher bei der Familie sein, besonders bei den Großeltern“, erklärt die Pfarrerin, die in der Nähe von Sonneberg in Thüringen aufgewachsen ist. Das Dekanat Schweinfurt war da ein guter Kompromiss zwischen Nähe zur Familie und der Entfernung zur Arbeitsstelle des Mannes.

Frau Jung-Gleichmann ist dörfliche Strukturen gewohnt. Ihre bisherige Gemeinde erstreckte sich über mehrere kleine Dörfer – da ist das relativ kompakte Sennfeld etwas Neues für sie. Sie freut sich auf eine Gemeinde, die musikalisch sehr aktiv ist. Als geprüfte C-Kantorin, die selbst die verschiedensten Instrumente spielt und Chöre geleitet hat, wird sie sich sicherlich in die vorhandenen musikalischen Gruppen einfinden, aber auch neue Akzente setzen.

Wichtig ist ihr dabei die Fragestellung: „Wo kann ich anknüpfen?“ Auch in ihrer bisherigen Gemeinde gab es verschiedene besondere Angebote, etwa einen Waldgottesdienst. „Wenn sich’s ergibt“ meint sie dazu und betont, dass alle diese Dinge nur im Team mit Ehrenamtlichen möglich sind. In diesen Teams können neue Ideen reifen, so wie die Glaubenskurse, die sie bisher anbot, und die ihr auch selbst Kraft gaben. Der letzte in der alten Gemeinde hatte den Titel „In Krisen reifen“ – und war passenderweise ausgerechnet in der Woche vor dem ersten Corona-Lockdown abgeschlossen. Überhaupt ist Zusammenarbeit und Vernetzung ein wichtiges Thema für sie. Fast beiläufig erzählt sie, dass sie, da katholischerseits Personalmangel herrschte, dann eben die örtliche Sternsingeraktion der katholischen Gemeinde betreute – für sie selbstverständliche ökumenische Gemeinschaft.

Frau Jung-Gleichmann wirkt fröhlich, offen, neugierig und zuversichtlich. So wird sie auch die für sie neuen Aufgaben wie den evangelischen Kindergarten angehen. Nach der langen Zeit der Vakanz kann die Gemeinde Sennfeld sich auf neue Impulse freuen.

Hier finden Sie den Bericht über die Amtseinführung von Frau Jung-Gleichmann (klick)