Schöpfung - not for sale

Der 31. Dekanatsfrauentag am 16. November im Senntrum beschäftigte sich mit unserer Verantwortung für die Schöpfung.

Bericht über den 31. Dekanatsfrauentag am 16. November im Senntrum der Dreieinigkeitskirche in Sennfeld

Die neuen Dekanatsfrauenbeauftragten Ulrike Reckenberger, Heike Sporer und Heide Adler stellten sich zuerst einmal den ca. 70 Frauen und auch einigen Männern vor.
Nach einer Programmvorschau erteilten sie der Referentin Pfarrerin Gisela Voltz aus Nürnberg das Wort. "Schöpfung - not for sale", das Jahresmotto der Mission eine Welt, war auch als Thema des Dekanatsfrauentages gewählt worden.

Mit ihrem Impulsreferat machte Frau Voltz klar, welche negativen Auswirkungen unser Konsumverhalten hat. Die Industrienationen würden viel zu viele Ressourcen verbrauchen, stellte sie fest. Dass dies nur auf Kosten der ärmeren Länder und zukünftiger Generationen funktioniere, sollte uns allen klar sein.

Ein deutliches Zeichen unserer Verschwendung sei der sogenannte Earth Overshoot Day, der Welterschöpfungstag. Das Ressourcen-Budget für dieses Jahr war bereits am 29. Juli aufgebraucht. Bis dahin hat die Menschheit so viele Ressourcen verbraucht, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann. Im vergangenen Jahr stand der Earth Overshoot Day noch drei Tage später im Kalender. Der deutsche Overshoot Day war bereits am 3. Mai. Mehr als drei Erden wären nötig, wenn die gesamte Weltbevölkerung auf dem hohen Konsumniveau Deutschlands leben würde, mahnte die Referentin.

Da wir aber nur die eine Erde haben, sei es an der Zeit umzudenken, um den Klimawandel vielleicht doch noch abschwächen zu können. Als Ansatz, was wir in unserem Alltag gegen die Klimaerwärmung tun können, empfahl sie den Grundsatz: "Think global, act local." 

Würden wir überwiegend regionale Produkte einkaufen, könnten klimaschädliche Transportwege eingespart werden. Selbstanbau von Obst und Gemüse oder der Einkauf auf dem Wochenmarkt wären ein Weg, sich wieder bewusster zu ernähren. Auch den Konsum von Fleisch und Milchprodukten sollte man möglichst einschränken, da die Massentierhaltung einen hohen CO2-Ausstoß zur Folge habe. Beim Lebensmitteleinkauf solle man sich auf das Nötige beschränken, da zu viele Lebensmittel in der Mülltonne landen würden. Insgesamt wäre es sinnvoll, seinen Konsum zu hinterfragen und ab und zu einfach mal gar nichts zu kaufen. Auch die Schlagworte, die wir schon auf der Einladung aufgelistet hatten, brachte sie noch einmal ins Spiel: Upcycling, Second Hand, Fairer Handel, Repaircafé. Jeder solle für sich selbst einmal überlegen, was er in seinem Leben ändern könne, um seinen persönlichen Beitrag zu leisten.

Die Möglichkeit, übrig gebliebene Konsumartikel bedürftigen Mitmenschen gegen eine geringe Schutzgebühr abzugeben, stellte im Anschluss Herr Gehling vor. Er gehört dem Vorstand der Schweinfurter Tafel an und berichtete anschaulich, wie das System “Tafel“ in Schweinfurt funktioniert und dass immer mehr Menschen auf den Einkauf bei der Tafel angewiesen wären. Dass sich das Angebot nicht nur aus Lebensmitteln, sondern aus allen Dingen des täglichen Bedarfs zusammensetzt, war vielen Zuhörerinnen neu. So erwähnte Herr Gehling, dass es vorkomme, dass die Tafel von einer Firma beispielsweise eine ganze Palette Haarfärbemittel in dunkelbraun geliefert bekäme. Für solche Fälle wären die einzelnen Tafeln gut vernetzt und würden das Überangebot an einzelnen Produkten auf andere Tafel-Einrichtungen verteilen. Herr Gehling forderte am Ende seines Vortrags die Frauen dazu auf, sich in der Nachbarschaft umzuhören. Es gebe viele Menschen, die bedürftig sind aber den Gang zur Tafel scheuen. Diese Menschen gelte es zu unterstützen und zu ermutigen, das Angebot der Tafel zu nutzen.

Nach den Vorträgen konnten die Frauen selbst aktiv werden und sich an zahlreichen Ständen über regionalen Bioanbau, Eine Welt-Laden, Solidarische Landwirtschaft, Textilien aus Meeresplastik und den Verein Lebensmittelretter-fairteiler informieren. Auch unsere Dekanatsumweltbeauftragte Emmi Sengfelder beantwortete Fragen rund um das Repaircafé. In einem separaten Raum konnten außerdem unter Anleitung Bienenwachstücher als Alternative zu Alu- und Plastikfolie hergestellt werden.

Der Dekanatsfrauentag endete wie immer mit einer Andacht in der Kirche.

Bericht: Heike Sporer

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