Multikulti vor und hinter dem Lattenzaun

Tag der offenen Tür im Mehrgenerationengarten

Multikulti auf einem Holztafel-Bild am Zaun des Mehrgenerationengartens

Schweinfurt, Sa., 27. Mai 2017. Wieder anlässlich eines Tages der offenen Tür im Rahmen der Schweinfurter Seniorenwochen war der „Garten am Oberen Marienbach“ Besucherinnen und Besuchern weit geöffnet. Wer noch nicht dort war, kann sich keine Vorstellung davon machen, welcher Schatz sich hinter dem braunen Lattenzaun, direkt neben der zweispurigen, stark frequentierten Straße, verbirgt. Aber unübersehbar sind draußen neun großformatige Holztafeln mit farbigen Konterfeis von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Religion angebracht. Junge Flüchtlinge der Alfons-Goppel-Berufsschule, aus dem Nahen und Mittleren Osten stammend, haben sie eigens gemalt, um für die Thematik der Begegnungsstätte dahinter zu werben: gelingende Integration!

Der Frauenbund Schweinfurt e.V. hatte traditionell unter dem Motto „Jugend trifft Senioren“ in diesen Mehrgenerationengarten, seit 2013 als interkultureller Garten Bayerns anerkannt, eingeladen. Der Name drückt aus, dass hier ein Treffpunkt für verschiedene Generationen, Nationen und Kulturen, für Einheimische genauso wie für Zugereiste ist. Für die Gestaltung und Erhaltung des internationalen Treffs sorgt insbesondere „Team Spirit“, die Jugendgruppe für Integration und Generationen in Schweinfurt. An diesem Nachmittag kümmerte sie sich in bewährter Weise um den Service, konkret: um den Grill, den Raritätenstand, Kinderhaus und Kinderschaukel sowie um den Aufbau der Partyzelte.

Letztere nicht etwa wegen drohenden Regens. Im Gegenteil: Wie ebenfalls schon in den Vorjahren war bestes Wetter angesagt. Sogar bis auf 30 Grad stieg das Thermometer. In kürzester Zeit hatten die Besucherinnen und Besucher, darunter viele Russlanddeutsche, die rund hundert schattigen Plätze belegt.

Frauenbundvorsitzende und seit 15 Jahren Stadträtin Heike Gröner durfte erneut prominente Gäste begrüßen: die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, den Bezirksrat und Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Schweinfurter Stadtrat Stefan Funk, der zugleich neuer Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises des Frauenbundes ist, sowie Oberbürgermeister Sebastian Remelé und den Referenten für Soziales, Stadtrat Jürgen Montag.

In ihrem Grußwort bezeichnete MdB Weisgerber, die selbst bereits zehn Jahre dem Frauenbund angehört, den Garten als „grüne Lunge“ mitten in Schweinfurt. Sie fühle sich wie im Paradies angekommen. Ihr Dank galt der auszeichneten Integrationsarbeit, die Frau Gröner und ihre rührigen Helferinnen leisteten. Auch OB Remelé dankte ihnen und gab seiner Freude vor allem über „die jungen Nachwuchskräfte“, sprich Kinder, Ausdruck. Zugleich ehrte er Olga Baluyev, bis dato erste Vorsitzende des Integrationsbeirates der Stadt, für ihre dort geleistete ehrenamtliche Arbeit.

An diesem Tag war aber Baluyev als Chorleiterin gefragt: Ihre Kindersinggruppe „Die kleinen Tröpfchen“ machte den Anfang des Unterhaltungsteils mit pfiffigen, kurzweiligen Couplets. Später dirigierte sie den Frauenchor "Harmonia", der mit deutschen und russischen Evergreens aufwartete und zum Mitsingen animierte. Auch die Seniorenband war wieder mit von der Partie und sorgte für Schunkelstimmung. Aber ganz besonderen Eindruck hinterließen die sowohl lustigen als auch ernsten Tanzeinlagen der Kinder und Jugendlichen – sei es im Dirndl mit Melkeimerchen um eine Kuhattrappe, sei es in dunklem Outfit zu einer schwermütigen Melodie - als Ausdruck der russischen Seele.

Übrigens, worauf OB Remelé explizit hinwies: Der Mehrgenerationengarten mit seinem Equipment befindet sich auf städtischem Grund und kann für Festivitäten aller Art gemietet werden. Ein beherzigenswertes Angebot!

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