Wiedereröffnung der Thundorfer Kirche

   
      In neuem Glanz erstrahlend: die evang. Kirche  Altar mit Gemälde "Ostermorgen" (Fotos: Bergler)

 

 

   
          Während der Renovierung (Foto: Bergler) Nach der Renovierung: Wiedereröffnung am Pfingstmontag 27.5.07 mit Pfr. Neunhoeffer (Foto: Nöth)

 

Inzwischen renoviert und wieder eingeweiht: die evang. Kirche von Thundorf

(Saale-Zeitung, 29.05.2007)

Thundorf. Thundorf ist die kleinste evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Dekanat Schweinfurt. Eineinhalb Jahre mussten die Mitglieder auf ihr Gotteshaus verzichten, denn dort hatten sich an und in der kleinen Kirche aus dem 15. Jahrhundert Baugerüste breit gemacht. Behördenvertreter, Architekten, Denkmalschützer und Handwerker der verschiedensten Berufe wechselten sich ab. Im Rahmen eines Kirchengemeindefestes wurde nun die Kirche wieder eingeweiht.
 
Pfingstsonntag – es ist ein rechter Fest- und Feiertag. Gerade für den kleinen Ort Thundorf und im besonderen Maße für die evang.-luth. Kirchengemeinde. Vor der kleinen Kirche am Hang in der Ortsmitte, die in frischer, neuer weißer Farbe erstrahlt, machen Birkenbäumchen mit kleinen Fähnchen in den Kirchenfarben lila-weiß aufmerksam und laden ebenso wie die große Fahne vor dem Kirchenportal und Glockengeläute zum Eintreten ein.


Alles frisch renoviert
Auch das Kircheninnere bietet sich dem Gast frisch renoviert dar: In unterschiedlichen Cremetönen Decke und Wände, letztere durch einen dunkelbraunen Sockel abgehoben, eine umlaufende Bordüre mit verspieltem Zierrat in Hellbraun gibt dem Ganzen eine besondere, heitere Note. Altar, Kanzel und sonstige Bild- und Schnitzwerke sind in warmen, wohltuenden, dezenten Brauntönen gefasst. Die Empore,  von zwei achteckigen Stützbalken getragen, der Orgelprospekt, die Bankreihen, sind in mattem Grau-weiß gehalten, alles atmet noch den Geruch des Neuen und Frischen.
Während drinnen schon Mitglieder der Kirchengemeinde und Besucher Platz genommen haben, ertönt draußen Blasmusik. In feierlichem Zuge kommt vom Dorfplatz her die Blaskapelle Thundorf gezogen, ihr folgen sechs Pastoren in schwarzen Talaren, gefolgt von Ehrengästen.


Infotafel enthüllt
Am Fuße des Kirchturmes wird ein kurzer Halt eingelegt; dort enthüllt Bürgermeister Anton Bauernschubert eine Informationstafel, gestiftet von den Hausbauern. Pfarrer Walter Neunhoeffer verliest die darauf vermerkten Daten über die Entstehungsgeschichte der Kirche. Danach zieht der kleine Festzug in die Kirche ein, unter dem mächtigen Brausen der 125 Jahre alte Orgel, die nach der nun abgeschlossenen, grundlegenden Sanierung, von Anita Oeser-Geyer gespielt, mit ihrem ganzen Wohlklang und dem Stück "Tut mir auf die schöne Pforte" mächtig erschallt. Mitglieder des Pfarrgemeinde- und Kirchenverwaltungsrates decken den noch kahlen Altartisch mit Decken, Kerzen, Kreuz, Blumen und den für eine Abendmahlfeier notwendigen Gerätschaften ein.
Mit besonderen Gebeten  und Gesängen werden Altar, Kanzel, Taufstein und Orgel wieder für den Gottesdienst geweiht und übernommen. Zur Feier des Tages erklimmt Dekan Oliver Bruckmann, Schweinfurt, die Kanzel, predigt von dort, bringt seine Begeisterung und Freude über das gelungene Werk, das von der kleinen Gemeinde geschultert worden ist, mit den Worten zum Ausdruck:  “Es ist schön, einfach schön, ein Ort, an dem Jesus zur Sprache kommt!“  “Kommet herzu, denn es ist alles bereit, schmecket und sehet, wie herrlich der Herr ist!“ Mit diesen Worten beginnt die Abendmahlsfeier, festlich umrahmt von Orgelklang und Frauengesang. Pfarrer Walter Neunhoeffer, Dekan Oliver Bruckmann, Vikar Oliver Englert, Pfarrer Karl Emmert, Pfarrer Rolf Rossteuscher, Pfarrer Dr. Wolfgang Weich feiern in Konzelebration mit der Gemeinde das Abendmahl.


Grußworte der Ehrengäste
Danach bringen die Ehrengäste in Grußworten und Dankadressen ihre Anerkennung, Lob und die Würdigung für das gelungene Werk der aufwändigen und umfangreichen Kirchenrenovierung zum Ausdruck. Pfarrer Manfred Finger als katholischer Amtsbruder und Nachbar, Bezirksrätin Karin Renner, Landrat Thomas Bold und Bürgermeister Anton Bauernschubert beglückwünschen die Kirchengemeinde zu diesem wiedererstandenen Schmuckstück und zollen den vielen Helfern und Arbeitern Dank.
Dekan Bruckmann und Pfarrer Neunhoeffer nutzen die Gelegenheit, um unter dem Motto “Ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat“,auch stellvertretend für alle freiwilligen Helfer, Kurt Griebsch für dessen außerordentlichen Einsatz und Mitarbeit besonderen Dank, auch in Form einer Dankesurkunde, auszudrücken. Ebenso überreichen sie an den Kirchenvorstand, der ja in besonderer Form sich mit der Renovierung herumschlagen musste, Urkunden. Selbst der Himmel beteiligte sich an den Gratulationen und Glückwünschen auf ganz eigene Art, nämlich mit Blitz, Donner und Regenschauer. Doch das konnte die Festtagsfreude der Thundorfer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde nicht schmälern, die ihre wie neue, kleine, aber feine Kirche feierte.     (Bericht: Arnold Nöth)

Grund zu heller Freude: Gelungene Wiedereröffnung (Foto: Nöth)