Pfarrer Stefan Bonawitz wurde in den Ruhestand verabschiedet

Zwölf Jahre lang wohnte Pfarrer Stefan Bonawitz im Pfarrhaus in Maßbach und war von hier aus zunächst für die Pfarrei Lauertal, später für die vereinigte Pfarrei Zell-Lauertal zuständig. Nun wurde er in einem festlichen Gottesdienst mit Orgel, Posaunenchor und Chor in den Ruhestand verabschiedet. Die St.-Bartholomäus-Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt – die große Wertschätzung war deutlich spürbar.
Gleich zu Beginn überreichten die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte nach einem kleinen Ständchen einen Fußabstreifer mit dem Aufdruck „Gott schütze dieses Haus“ und dankten für die regelmäßigen Besuche. Dekan Oliver Bruckmann nutzte die Gelegenheit, um die Leiterin Aurelia Wagner, für 40 Jahre Dienst zu ehren und ihr Urkunde und ein Geschenk zu überreichen.
In seiner letzten Predigt als aktiver Pfarrer fragte Stefan Bonawitz: „Wo ist denn das Reich Gottes“? Oft sähen wir es nicht, blickten nur auf zurückgehende Zahlen – und doch sei es da: überall dort, wo Menschen füreinander da sind und sich für andere oder die Gemeinde einsetzen. Hier werde das Reich Gottes konkret spürbar, auch wenn wir uns manchmal wünschen, Gott deutlicher sehen zu können.
Dankbar blickte er auf zwölf Jahre Weggemeinschaft zurück. Es habe Menschen vor ihm gegeben, es werde Menschen nach ihm geben – „Gott aber bleibt“.
Dekan Oliver Bruckmann dankte Bonawitz für seinen langjährigen Dienst als „Such-Helfer“ im Lauertal. Besonders hob er sein Engagement für die Blinden- und Sehbehinderten-Seelsorge hervor, die er bereits in Schwebheim verantwortet hatte.
Regelmäßig habe Bonawitz sich fortgebildet – von familienfreundlicher Kirche bis zur eigenen Spiritualität. Ruhig, besonnen und mit viel Vermittlungsgeschick habe er die Entstehung der neuen Pfarrei und die Wahl des ersten gemeinsamen Kirchenvorstands begleitet. Die Zusammenarbeit sei immer wunderbar zuverlässig gewesen.
Er bleibe auch im Ruhestand ordinierter Pfarrer und im Dekanat wohnhaft. Wie viel er sich künftig einbringe, könne er nun selbst und frei entscheiden
Schließlich las Bruckmann die Ruhestandsurkunde vor und entpflichtete ihn – gemeinsam mit seiner Frau Barbara an der Seite – von seinen Aufgaben in der Pfarrei Zell-Lauertal.
Nach einem Abschiedslied des gemeinsamen Kirchenvorstands bedankte sich der katholische Kollege Peter Rüb für die Zusammenarbeit in den letzten sieben Jahren. „Es war immer eine Freude, wir konnten uns gegenseitig die Bälle zuwerfen“.
Bürgermeister Matthias Klement sprach auch im Namen der umliegenden Bürgermeister und von Landrat Thomas Bold. Er hob Hingabe, Engagement und das ausgeglichene Wesen des scheidenden Pfarrers hervor: „Ihr Herz schlug für die Menschen hier“.
Pfarrer Dr. Wolfgang Weich, Senior des Pfarrkapitels, erinnerte daran, dass Bonawitz seit 26 Jahren im Dekanat tätig ist – zunächst in Schwebheim, später in Maßbach. Er dankte für jahrzehntelangen Dienst und Kollegialität.
Für die Blinden- und Sehbehinderten-Seelsorge sprach Pfarrer Gerald Kick. Er dankte für die knapp 25 Jahre Einsatz für diese Aufgabe mit zahlreichen Veranstaltungen insbesondere im Paul-Gerhardt-Haus.
Für den Kirchenvorstand sprachen Manfred Frank und Harald Schleusner. Bonawitz habe in seiner ruhigen Art viel bewegt und gezeigt, dass Glauben fröhlich sein kann. Bei allen Aufgaben sei immer Zeit fürs Menschliche geblieben. Durch die Bildung der neuen Pfarrei habe er den Weg in die Zukunft gewiesen. „Einfach toll, mega!“
Eine „Schnitzkiste“ mit Hölzern aus allen Gemeinden der Pfarrei und aus aller Welt bietet ihm nun Material für sein Hobby. Dazu kommen junge Bäume für den neuen Garten in Schweinfurt. Auch Barbara Bonawitz erhielt einen großen Blumenstrauß.
Reich beschenkt, dankte Pfarrer Stefan Bonawitz allen, die mit ihm auf dem Weg waren – ganz besonders aber seiner Frau Barbara und den beiden Kindern, die ihn immer unterstützt hatten.
Nach dem Segen blieben viele noch in der Pfarrscheune zu Kaffee, Kuchen, Kartoffelsuppe und letzten persönlichen Abschiedsworten.
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