Gemeinsam für ökologische und faire Beschaffung in den Kirchengemeinden

Die Umweltbeauftragten der Gemeinden und weitere Interessierte trafen sich zur Vernetzung, Vortrag und veganer Verkostung

Bild des Benutzers Heiko Kuschel
Lecker! Bei diesen Burgern wird Fleisch wirklich unnötig.

Fast ein Jahr nach den letzten Kirchenvorstandswahlen sind nun in vielen Kirchenvorständen neue Umweltbeauftragte berufen. Daher lud das „Grüner-Gockel“-Team des Dekanatsbezirks Schweinfurt gemeinsam mit dem Team aus Niederwerrn zu einem ersten Vernetzungstreffen ein. Etwa 25 Menschen aus nahezu allen Gemeinden des Dekanats kamen zusammen.

Landessynodale Renate Käser, selbst Umwelt-Auditorin, begrüßte die Anwesenden. Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde stellte Emmi Sengfelder, Umweltbeauftragte des Dekanats, die Umweltarbeit im Dekanat und das Repair Café vor, Günther Ullrich vom Evangelischen Bildungswerk wies auf den Umwelt-Flyer des EBW hin, der viele auch nicht-kirchliche Angebote auflistet.

Umweltmanagement-Beauftragter Heiko Kuschel ergänzte einige Punkte, die aus dem „Grünen Gockel“ des Dekanats bereits hervorgegangen sind. So reist etwa der Hauptberuflichenkonvent des Dekanats seit Jahren ausschließlich mit dem Zug – egal, ob das Ziel Hannover, Rotterdam, Prag oder nächstes Jahr Rom heißt. Das Dekanat beteiligt sich am „Stadtradeln“ und zur Kidical Mass-Demonstration für sichere Fahrradwege gibt es eine ökumenische Andacht mit Fahrradsegnung.

Für die Pause hatte das Vorbereitungsteam weit mehr als den angekündigten „kleinen Imbiss“ vorbereitet: Hier gab es verschiedenste vegane Speisen zu probieren, die auch für Gemeinde-Veranstaltungen einsetzbar sind, ohne die „Fleischesser“ zu brüskieren. Von veganen Brotaufstrichen über kleine Probierportionen mit Falafel und veganen Köfte bis hin zu Hamburgern mit zwei verschiedenen veganen Patties kamen die Speisen ausgesprochen gut an, während die Menschen miteinander ins Gespräch kamen. Allgemeines Fazit auch der „Vegan-Skeptiker“: Für ein schmackhaftes Essen braucht es tatsächlich nicht unbedingt Fleisch.

Für den zweiten Teil war Carlotta Innocenti, Klimaschutzmanagerin für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen der bayerischen Landeskirche, angereist. In ihrem Vortrag über „nachhaltige Beschaffung im Alltag“ zeigte sie viele Möglichkeiten auf, wie Gemeinden mit kleinen und größeren Schritten ihre Beschaffung ökologischer gestalten können.


Der Grüne Gockel ist ein Umweltmanagementsystem der evangelischen Kirche für Kirchengemeinden, das den Anforderungen der europäischen Ökoaudit-Verordnung (EMAS III) entspricht. Kirchengemeinden und Einrichtungen, die ein Umweltmanagement einführen, können sich entsprechend zertifizieren lassen. Etliche Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk Schweinfurt haben ein Zertifikat oder arbeiten derzeit daran, dazu kommt der Dekanatsbezirk als eigene Einrichtung.